Studie aus Dänemark:Wie sich die Homo-Ehe auf die Lebenserwartung auswirkt

Profitieren homosexuelle Paare gesundheitlich von der gleichgeschlechtlichen Ehe? Offenbar gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Dänische Männer, die in einer gleichgeschlechtlichen Ehe leben, können seit Mitte der 1990er Jahren mit einer deutlich steigenden Lebenserwartung rechnen. Sie liegt höher als bei unverheirateten oder geschiedenen Männern. Bei verheirateten Lesben hingegen ist die Mortalität gestiegen; sie ist mittlerweile die höchste unter allen Gruppen von Frauen.

Das berichten der Epidemiologe Morten Frisch und der Statistiker Jacob Simonsen vom Statens Serum Institut in Kopenhagen im Fachmagazin International Journal of Epidemiology (online) in einer der größten Studien ihrer Art: Die Forscher analysierten die Daten aller 6,5 Millionen Menschen, die zwischen 1982 und 2011 in Dänemark lebten.

Die Gründe dieser Entwicklung sind nicht ganz klar, wobei sozioökonomische Faktoren mit Hilfe der Statistik ausgeschlossen werden konnten. Vermutlich habe die effektive HIV/Aids-Behandlung seit Mitte der 1990er Jahre bei den Männern die Mortalität mit reduziert.

Lesbische Frauen wiederum scheinen - zumindest in Dänemark - eine bislang übersehene Hochrisikogruppe für Suizid und Brustkrebs zu sein. Neu ist auch die Beobachtung, dass allein der Trauschein nicht immer der Gesundheit dient: Wenn verheiratete Menschen getrennt wohnen, steigt die Mortalität um mindestens das zweifache.

© SZ vom 12.03.2013/cwb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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