Schlaf und Hyperaktivität:Gefahr für kindliche Schnarcher

Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer bei kleinen Kindern können offenbar das Risiko für spätere emotionale und soziale Probleme erhöhen.

Der Schlaf der Kleinkinder ist für Eltern eines der bedeutendsten Themen: Ein- und Durchschlafstörungen bleiben selten unbemerkt. Doch möglicherweise sollten Eltern bei ihrem Nachwuchs nicht nur auf das Quengeln in den nächtlichen Wachphasen, sondern auch auf die Geräusche während des Schlafes achten. US-Mediziner haben Hinweise gefunden, dass nächtliche Atemprobleme bei Kleinkindern spätere Verhaltensauffälligkeiten begünstigen können.

Ruhiger Schlaf ist ein Segen für Kinder und Eltern. (Foto: FFB)

Kinder, die nachts durch den Mund atmen und dabei schnarchen und Atemaussetzer erleben, neigen später häufiger zu Hyperaktivität, Aggressivität, emotionaler Instabilität und sozialen Schwierigkeiten, schreiben Forscher vom Albert Einstein College of Medicine an der New Yorker Yeshiva University im Fachblatt Pediatrics.

Die Forscher verfolgten das Schicksal von insgesamt 11.000 Kindern über einen Zeitraum von sechs Jahren. Dabei zeigte sich: Litten die Kinder im Alter von sechs bis 18 Monaten besonders unter Atemproblemen, lag das Risiko für Verhaltensauffälligkeiten im Alter von sieben Jahren etwa 40 bis 50 Prozent höher als bei Kindern mit normalem Schlaf. Traten Schnarchen und Apnoen besonders häufig um den 30. Lebensmonat auf, war das Risiko für emotionale und soziale Probleme um bis zu 100 Prozent erhöht. Dabei war Hyperaktivität das größte Problem.

Die Forscher vermuten, dass der wiederholte kurzzeitige Sauerstoffmangel das Gehirn beeinträchtigt. Möglicherweise trägt auch der weniger erholsame Schlaf der betroffenen Kinder zu den späteren Problemen bei. Andere mögliche Einflussfaktoren auf die Entwicklungsstörungen wie den sozioökonomischen Status der Familie und das Geburtsgewicht hatten die Forscher herausgerechnet. Sie raten Eltern, die Schnarchen und Atemaussetzer bei ihren Kindern bemerken, einen HNO-Arzt oder Schlafexperten zu konsultieren.

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