Polio in Pakistan:Vier Mitarbeiter eines Impfteams ermordet

Ein Opfer der Polio in Pakistan. Die Krankheit, die durch Impfungen verhinderbar ist, ist in dem Land noch immer verbreitet. (Foto: AP)

Die Kinderlähmung könnte fast ausgerottet sein, wäre der Widerstand gegen die Impfung in Pakistan nicht so groß. Nun wirft die Ermordung eines Impfteams die Bemühungen erneut zurück.

In Pakistan sind vier Mitarbeiter einer Impfkampagne ermordet aufgefunden worden. Das Team aus einem Mediziner, einem Fahrer und zwei Polizisten war am Samstag im Bezirk Zhob der südwestlichen Provinz Baluchistan entführt worden, wie Behördenvertreter am Mittwoch mitteilten. Die Sicherheitskräfte hätten ihre Leichen am Dienstag in den Bergen der unruhigen Wüstenprovinz an der Grenze zum Iran und Afghanistan gefunden. Offenbar seien sie bereits am Wochenende getötet worden. Der Behördenvertreter machte in der Region aktive Aufständische verantwortlich.

Pakistan ist eines von drei Länder der Welt, in denen die Kinderlähmung weiter verbreitet ist. Bemühungen, die Krankheit durch flächendeckende Impfungen auszurotten, stoßen auf den Widerstand islamistischer Rebellen. Sie werfen den Mitarbeitern der Impf-Kampagne vor, Spione im Auftrag der Regierung zu sein oder Muslime sterilisieren zu wollen. Der US-Geheimdienst CIA hatte seinerzeit einen pakistanischen Arzt für eine falsche Impf-Aktion rekrutiert, um den Al-Qaida-Führer Osama bin Laden ausfindig zu machen.

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