Madagaskar:Pestausbruch fordert mehr als 20 Opfer

Bei einer Pestepidemie im Norden der Tropeninsel Madagaskar sind in den vergangenen Tagen mehr als 20 Menschen gestorben. Sie hatten auf traditionelle Medizin vertraut und wirksame Antibiotika zunächst ausgeschlagen.

Allein in den vergangenen Tagen sind auf Madagaskar mehr als 20 Menschen gestorben. "Bisher haben wir wegen der Lungenpest im Bezirk Mandritsara 21 Opfer gezählt", sagte Herlyne Ramihantaniarivo, Mitarbeiterin des Gesundheitsministeriums, am Mittwoch. Seit September seien auf der Tropeninsel insgesamt 36 Menschen in vier verschiedenen Bezirken an der Infektionskrankheit gestorben.

"Das Problem in Mandritsara besteht darin, dass sich die Leute dort zunächst mit traditioneller Medizin beholfen haben", erklärte Ramihantaniarivo. Vergeblich.

Die in der Region immer mal wieder auftretende Beulenpest habe sich somit zu der schwerer verlaufenden Lungenpest entwickelt. Der Erreger, das Bakterium Yersinia pestis, kann bei einer Beulenpest über die Blutbahn in die Lunge geraten.

Die Pest kann mit Antibiotika behandelt werden. Gute Heilungschancen bestehen aber nur, wenn die Medikamente frühzeitig eingesetzt werden.

Symptome der Pest sind hohes Fieber, Kopfschmerzen und starkes Krankheitsgefühl. Die Beulenpest zeichnet sich durch sehr schmerzhafte Beulen vor allem in den Achselhöhlen und Leisten aus. Typisch für die Lungenpest sind Atemnot und Bluthusten. Später entwickelt sich ein Lungenödem und es kommt zum Kreislaufversagen. Unbehandelt verläuft die Krankheit fast immer tödlich.

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