Ihre Post:Ihre Post zur Milch

An den Themen Milch und Laktoseintoleranz scheiden sich die Geister. Doch in einem Punkt sind sich SZ-Leser einig.

Immer gleich langweilig

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(Foto: Michael Holtschulte)

"Die Milch macht's nicht mehr" vom 16./17. Mai: Milch war einmal ein Naturprodukt. Ich bin über siebzig und auf dem Lande aufgewachsen, damals war die Milch tatsächlich ein Naturprodukt. Ich holte sie in einer großen Kanne abends frischgemolken beim Bauern nebenan und bekam ein Glas frisch von der Kuh gratis dazu. Diesen unvergleichlich guten Geschmack habe ich heute noch auf der Zunge. Das was man heute in den Läden kaufen kann ist ein Kunstprodukt, allenfalls basierend auf einem ehemaligen Naturprodukt, homogenisiert, sterilisiert, ultrahocherhitzt, entrahmt und punktgenau auf 1,5 oder 3,5 Prozent wieder mit Fett versehen. Dieses Kunstprodukt hält tage- bis wochenlang, es schmeckt immer genau gleich, gleich langweilig. Renate Seitz, München Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen. forum@sueddeutsche.de

Spott ist unangebracht

Laktoseintoleranz ist weder angenehm noch lustig und schon gar keine modisch- genussfeindliche Einbildung! Spott darüber ist nicht angebracht. Wenn es heute scheinbar mehr Menschen mit Laktoseintoleranz gibt, liegt es sicher daran, dass man früher keine Kenntnis davon und ergo keine Diagnosemöglichkeiten hatte. Ich bin sehr froh, dass es laktosefreie Produkte gibt und trinke sehr gerne Kuhmilch, allerdings ohne Laktose! Renate von Törne, Bad Elster Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen. forum@sueddeutsche.de

Eine Schimäre

Die Milch macht's nicht mehr, weil sie keine Milch mehr ist. Die Laktoseintoleranz ist eine Schimäre, denn Milch bringt die Enzyme für ihre Verdauung selbst mit - wenn man sie nicht pasteurisiert. Wird sie noch homogenisiert oder zum Zwecke einer längeren Haltbarkeit zusätzlich behandelt, ist ihre Struktur vollends zerstört. Zurück bleibt vor allem denaturiertes Eiweiß, aus dem unser Körper nicht einmal mehr das Calcium verwerten kann und das nur noch das Immunsystem auf den Plan ruft. Dies kann zu all den aufgeführten Krankheiten beitragen. Hinzu kommt, dass sich die Qualität der Milch durch eine nicht artgerechte Ernährung der Kühe verschlechtert. Studien dazu gibt es genügend. Die Funktion der Milch beruht auf den in ihr enthaltenen intakten Eiweißstoffen. Darin ähnelt sie dem Blut, wo sich jeder vorstellen kann, was passierte, würde man es für eine Keimreduktion pasteurisieren und homogenisieren. Hanne Lindner, Berlin Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen. forum@sueddeutsche.de

Der absolute Wahnsinn

Wer sich einmal mit den Bedingungen befasst hat, unter denen Kühe heute ihr Leben fristen, kann eigentlich keinen Schluck Milch und kein Stück Käse mehr guten Gewissens essen. Die Turbokühe in unserer Massentierhaltung (sie macht wohlgemerkt 95 Prozent der Tierhaltung in Deutschland aus) geben praktisch ununterbrochen Milch und werden fast ununterbrochen schwanger gehalten - übrigens mit entsprechenden Auswirkungen auf die hormonelle Zusammensetzung ihrer Milch. Mindestens die Hälfte der von uns konsumierten Milch stammt von trächtigen Kühen! Schließlich ist der weltweit steigende Konsum von Milch und Milchprodukten auch aus klimapolitischer Sicht der absolute Wahnsinn. Die Herstellung von Kuhmilch verursacht fast viermal so viele Treibhausgase wie die ihrer pflanzlichen Alternativen. Ganz zu schweigen von den Konsequenzen für die Welternährung durch die Verknappung von Ackerflächen zugunsten von Futter für unsere "Nutztiere". Bettina Goldner, Ebersberg Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen. forum@sueddeutsche.de

Warum nur?

Was soll das? Warum treten Sie mit dieser Schreibe allen Menschen ins Gesicht, die eben Milch einfach genetisch nicht verdauen können oder Laktoseintoleranzen haben? Warum tun Sie so, als gäbe es diese Krankheitsbilder nicht? Um sich weiterhin aus München heraus am Coffeeshop in Prenzlauer Berg abzuarbeiten? Wieso werden hier Modejünger mit allen in einen Topf gehauen, die Milch nicht vertragen? Und warum wird so getan, als sei Milch einfach nur gut? Weil das die Milchindustrie sagt? Karl-Heinz Remmers, Berlin Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen. forum@sueddeutsche.de

Auf die Zutaten achten

Laktoseintoleranz ist keine Modeerscheinung oder gar Modebehauptung, sondern mittels einer Magenspiegelung feststellbar, auch wenn der Patient noch keine Beschwerden hat. Dass sie zunimmt, liegt sicher daran, dass Milchzucker als billiges Bindemittel vielen Lebensmitteln zugesetzt wird, in die er eigentlich nicht gehört, wie Fertiggerichte, Wurst, Gemüsekonserven, sogar Paniermehl. Ein Übermaß an Milchzucker kann die Intoleranz sehr leicht auslösen. Deshalb muss man auch bei Lebensmitteln, in denen man Laktose nicht vermutet, die Zutatenliste genau lesen. Annette Knote, München Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen. forum@sueddeutsche.de

Ungesunde Sojabohne

Zu 90 Prozent wird Milch angeboten, die eigentlich nicht mehr genießbar ist und deshalb auch massiv mit Kakao/Zucker und Ähnlichem "übertüncht" werden muss, um einigermaßen genießbar zu sein. Bei den sogenannten Alternativen (Sojamilch) ist leider viel zu wenig bekannt, dass auch die Bio-Soja-Bohne nicht unbedingt gesund ist. Sie ist geschält, ultra-hocherhitzt, zermantscht und dann künstlich mit Vit-B (zweifach) und Calcium versetzt. Was daran noch gesund sein soll, frage ich mich schon länger. Sie gehört eher in die Mastfutterrichtung für Schweine. Beate Gatermann, München Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen. forum@sueddeutsche.de

© Süddeutsche Zeitung vom 30.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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