Demenz:Neuer Test soll Alzheimer-Risiko vorhersagen

Forscher haben zehn Marker im Blut identifiziert, mit denen sie die Wahrscheinlichkeit einer Alzheimer-Erkrankung einschätzen wollen. Der Test ist allerdings nicht dafür gedacht, massenhaft alte Menschen zu untersuchen.

Ein einfacher Bluttest könnte möglicherweise zeigen, ob ein Mensch innerhalb der kommenden drei Jahre Alzheimer entwickeln wird. Nach einem solchen Test mit guter Vorhersagekraft suchen Forscher seit langem. Ziel ist dabei nicht, jeden älteren Menschen auf sein Alzheimer-Risiko hin zu untersuchen, sondern geeignete Probanden für Medikamententests zu finden.

Viele Forscher vermuten, dass sich bisher auch deshalb kein wirksames Mittel gegen Alzheimer finden ließ, weil an vielen Studien Patienten mit bereits deutlichen Alzheimer-Symptomen teilnehmen. Ein wirksames Mittel muss aber vermutlich ansetzen, ehe der Betroffene etwas von der Krankheit spürt.

Dem Team um Mark Mapstone von der University of Rochester (New York) zufolge lässt sich anhand auffallend niedriger Werte für zehn sogenannte Phospholipide im Blutplasma mit 90-prozentiger Sicherheit erkennen, wer Alzheimer oder eine leichtere Form der kognitiven Einschränkung entwickeln wird ( Nature Medicine, online).

Allerdings wurden die fraglichen Moleküle bislang nur mithilfe von gut 100 Probanden ermittelt und an 41 weiteren validiert. Die Ergebnisse müssten von anderen Labors und in größeren Studien bestätigt werden, betonen die Autoren. Bisher versucht man zuweilen, das Alzheimer-Risiko mittels MRT oder einer Rückenmarkspunktion zu ermitteln. Das ist jedoch nicht sehr genau, außerdem teuer beziehungsweise schmerzhaft.

© SZ vom 11.03.2014/kabl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: