US-Immobilien:Und wieder Boom bei Subprime-Darlehen

Geld? Aber bitte! Die Kreditvergabe an schwache Schuldner läuft schon wieder auf Hochtouren. Längst ist das Niveau von vor der Krise erreicht.

In den USA werden erneut deutlich mehr Immobilienkredite an Kunden mit geringer Kreditwüdigkeit vergeben. Der Marktanteil dieser schlecht besicherten Subprime-Kredite sei inzwischen wieder auf 20 Prozent gestiegen und habe damit das Niveau vor der Finanzkrise erreicht, heißt es in einer Untersuchung der US-Notenbank Fed.

Die Immobilienkredite an schwache Schuldner gelten als wesentliche Ursache zur Entstehung der Finanzkrise. (Foto: Foto: Reuters)

Diese Form von Krediten gilt wegen des hohen Risikos von Zahlungsausfällen als eine der Hauptursachen für die Immobilien- und Finanzkrise in den USA, die weltweit schwerwiegende Folgen hatte.

"Beispiellose Stützungsfunktion"

Der Fed-Bericht wies allerdings darauf hin, dass sich die derzeitige Lage in einem wichtigen Punkt unterscheide: Fast 95 Prozent der neu vergebenen Immobilienkredite seien inzwischen durch den Staat abgesichert, weil sie über halbstaatliche Finanzierer wie Fannie Mae und Freddie Mac abgewickelt würden. Die private Kreditvergabe gerade an weniger zahlungskräftige Kunden sei hingegen fast auf null gesunken.

Die halbstaatlichen Finanzierer übten inzwischen eine "beispiellose Stützungsfunktion für den Immobilienmarkt" aus, heißt es in dem Fed-Bericht weiter. "Dieser Wandel bei der Immobilienfinanzierung schlägt sich auch nieder in der Art der Kundschaft, an die Kredite vergeben werden."

© sueddeutsche.de/AFP/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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