Der Schokoladenhersteller Alfred Ritter geht juristisch gegen die Stiftung Warentest vor. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte Süddeutsche.de einen entsprechenden Bericht von Handelsblatt Online. "Wir haben rechtliche Schritte eingeleitet", sagte die Sprecherin.
Die Stiftung Warentest hatte die Ritter-Sport-Schokolade "Voll-Nuss" in der vergangenen Woche mit der Note "mangelhaft" bewertet und damit bei dem renommierten Schokoladenhersteller laut eigenen Angaben für "Entsetzen" gesorgt.
Nähere Angaben darüber, welche rechtlichen Schritte Ritter Sport gegen die Stiftung Warentest unternommen hat, wollte die Sprecherin noch nicht machen. Sie kündigte aber an, demnächst in einer Pressemitteilung Stellung zu beziehen.
Die Stiftung Warentest hatte Ritter Sport vorgeworfen, auf der Verpackung der Schokolade falsche Angaben zu machen. In dem Produkt sei, anders als angegeben, auch künstlich hergestelltes Aroma namens Piperonal enthalten gewesen.
Ritter Sport hatte sich daraufhin in einer Presseerklärung mit den Worten gewehrt: "Uns liegt eine aktuelle Garantieerklärung seitens der Firma Symrise AG vor, die bestätigt, dass das an uns gelieferte Aroma, welches in der Ritter Sport Voll-Nuss zum Einsatz kommt, ausschließlich natürlichen Ursprungs ist, wie auch ausschließlich auf natürlichem Wege gewonnen wird. Alle gelieferten Aromen-Chargen werden zudem intensiv kontrolliert und dokumentiert."
Nach Angaben des Handelsblatts verwies der Symrise-Sprecher darauf, dass der Stoff Piperonal auch natürlich vorkomme. Zweifel äußerte daraufhin die Stiftung Warentest: Es gebe kein gängiges Verfahren, um Piperonal auf natürlichem Wege zu gewinnen.
Die Stiftung Warentest vergab übrigens nicht nur schlechte Noten für die Voll-Nuss-Schokolade von Ritter Sport. In der Kategorie "Besonderheiten im Mundgefühl" konstatierte sie immerhin eine "leichte Honignote".