Serie: Neubau:Beschaulich und stadtnah

Lesezeit: 2 min

Grün soll es sein, und das auch auf dem Flachdach: Ostansicht des Baukomplexes Hochäcker Mitte. (Foto: Bayerische Hausbau)

In München-Perlach entstehen bis Ende 2018 auf einem ehemaligen Gärtnereigrundstück 1100 neue Wohnungen.

Von Sebastian Hepp

Von ihrer Anzahl und Größe her könnten die Bauprojekte durchaus zur Entlastung des angespannten Münchner Wohnungsmarktes beitragen: Etwa 1100 neue Wohnungen entstehen bis Ende 2018 auf einem ehemaligen Gärtnereigrundstück in München-Perlach. Das 19 Hektar große Areal im Südosten der Landeshauptstadt hatte die Bayerische Hausbau 2011 erworben. Nach dem Verkauf eines größeren Teils der Grundstücksfläche ist das Münchner Unternehmen nun einer von acht Bauträgern, die auf dem Areal zwischen der Hochäckerstraße, der Peralohstraße, der Bundesautobahn München-Salzburg und Gebäuden an der Unterhachinger Straße Wohnungen errichten. "Hochäcker Mitte" nennt sich das Vorhaben, das die Bayerische Hausbau dort realisiert.

Im März begannen die Bauarbeiten für das Ensemble. Es wird im ersten Bauabschnitt an der Sammy-Drechsel-Straße aus einem Gebäude mit 29 Wohnungen bestehen. Im zweiten Bauabschnitt, auf einem gegenüberliegenden Grundstück an der Hochäckerstraße, aus einem gemischt genutzten Gebäude mit 42 Wohneinheiten und Nahversorgungseinrichtungen. Die insgesamt 71 Eigentumswohnungen sollen zwischen Sommer 2017 und Sommer 2018 bezugsfertig werden. Die aus einem vier- und einem sechsgeschossigen Gebäudeteil bestehende Hauszeile an der Sammy-Drechsel-Straße werde sich durch klare Strukturen und große Verglasungen auszeichnen, heißt es in der Projektbeschreibung. Die 29 Drei- bis Vierzimmerwohnungen haben zwischen 89 und 109 Quadratmeter Wohnfläche. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise im ersten Bauabschnitt gibt Artur Riedl, Leiter Vertrieb der Bayerischen Hausbau, mit 6400 Euro an. Der Entwurf des Neubaus stammt von BKLS Architekten + Stadtplaner BDA, München, die Freiflächenplanung verantwortet Garten- und Landschaftsarchitekt Werner Franz, ebenfalls aus München.

Bei dem gemischt genutzten Gebäude an der Hochäckerstraße, das auf einer Fläche von 4700 Quadratmetern errichtet wird, werden sich oberhalb eines zweigeschossigen Sockels zwei dreigeschossige Baukörper unterschiedlicher Längen erheben, die den Neubau optisch auflockern sollen. Die dazwischen liegende Dachfläche werde begrünt. Im Inneren entstünden hier 42 Wohneinheiten mit Größen von 40 bis 133 Quadratmetern. Angeboten werden zum einen kompakte Zwei- bis Dreizimmerwohnungen, zudem fünf Maisonetten mit drei bis vier Zimmern. Diese sollen nach Osten hin ausgerichtet und separat erschlossen werden. Privatgärten mit direktem Zugang zum Spielplatz machten diese Wohnungen besonders für Familien attraktiv, wie Riedl hervorhebt. Im Süden schlössen sich unterkellerte zweigeschossige Reihenhäuser mit Terrassen an. Für diesen Gebäudeentwurf zeichnen 03 Architekten, München, verantwortlich, die Außenanlagenplanung stammt von Verde Landschaftsarchitektur aus Freising. Die Preise für die Wohnungen im zweiten Bauabschnitt beziffert Riedl im Durchschnitt auf 6750 Euro pro Quadratmeter. In beiden Bauabschnitten ist derzeit die Hälfte der Wohnungen verkauft.

Neben den 2900 Quadratmetern Wohnfläche entstünden im Sockelbereich des Gebäudes an der Hochäckerstraße auch Einzelhandelsflächen für einen Nahversorger mit integriertem Café, Bäcker und Metzger. Ein Tiefgaragengeschoss biete Stellplätze für Bewohner und Kunden der im Erdgeschoss befindlichen Läden. Pro Wohnung steht ein Einzelstellplatz zur Verfügung, für 26 000 Euro. Darüber hinaus entwickelt die Bayerische Hausbau einen Quartiersplatz, um den sich das Gebäudeensemble L-förmig schließen wird. Bauminseln und Sitzgelegenheiten sollen den Platz zum nachbarschaftlichen Treffpunkt machen.

Das Projekt Hochäcker Mitte vereine dörfliche Beschaulichkeit und urbane Lage, sagt Riedl. Es richte sich an alle, die die Innenstadt nicht missen, aber dennoch im Grünen wohnen wollten. Münchens Stadtbaurätin Elisabeth Merk hat das Baugebiet bereits vor vier Jahren so skizziert: "Flexible Baufelder, die in Höhe und Gestalt der Geschosse variieren, und interessante, leicht versetzte Freiräume, die durch ein innovatives grünes Gestaltungskonzept charakterisiert werden." Diese "Bau-Philosophie" soll sich in allen auf dem Areal entstehenden Projekten widerspiegeln, ob es sich um die 71 Wohnungen der Bayerischen Hausbau, die 164 der Terrafinanz, die 133 von Demos und Induwo, die 184 von HI Wohnbau, die 133 von Crea-Real, die 26 Stadthäuser der Wowobau oder die 244 öffentlich geförderten Wohnungen der Gewofag handelt.

© SZ vom 01.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: