Rückzahlung von Bankschulden:Island gibt klein bei

Hundertausende ausländische Kunden hatten bei Islands Banken Geld verloren. Jetzt will das Land für die Folgen geradestehen.

Nach monatelangen Verhandlungen hat Island sich mit den Regierungen Großbritanniens und der Niederlande auf die Modalitäten der Entschädigung von Kunden der Pleite gegangenen Icesave-Bank geeinigt.

Island zahlt 3,8 Milliarden Euro an Großbritannien und die Niederlande. (Foto: Foto: AP)

Ein neuer Gesetzentwurf über die Erstattung von 3,8 Milliarden Euro an die britische und niederländische Regierung sei von diesen akzeptiert worden, teilte Islands Regierungschefin Johanna Sigurdardottir mit.

Der Entwurf soll jetzt dem isländischen Parlament zur Abstimmung vorgelegt werden.

Klausel im Kleingedruckten

Mehr als 320.000 Kunden aus den beiden Ländern hatten sich von den hohen Zinsen der Icesave-Bank anlocken lassen. Als die Sparer nach der Verstaatlichung des Mutterunternehmens der Bank, der Landsbanki, ihre Einlagen verloren, wurden sie zunächst von ihren jeweiligen Regierungen entschädigt.

Island verpflichtete sich daraufhin zu der Milliardenentschädigung - allerdings mit einem Hintertürchen. Es gab in dem neuen Gesetzesentwurf eine Klausel, nach der die isländische Zusage nur bis zum Jahr 2024 gelten sollte - egal wie viel Geld bis dahin gezahlt wäre.

Nach Protesten aus London und Den Haag soll die Verpflichtung nun unbefristet gelten. So wird sichergestellt, dass Island seine Schuld vollständig abzahlt.

© sueddeutsche.de/AFP/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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