Lesestoff:Traumhaus statt Albtraum

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Michael Scheuch: Kaufen vom Bauträger - ohne böse Überraschungen. München 2016, Verlag C. H. Beck, 232 Seiten, 19,80 Euro (Foto: Beck)

Nicht selber bauen, sondern nach eigenen Ideen bauen lassen - das geht zum Beispiel mit dem Immobilienkauf vom Bauträger. Aber dabei kann vieles schiefgehen. Deshalb hat Michael Scheuch einen Ratgeber über das Thema geschrieben.

Von Marianne Körber

Traumhaus statt Albtraum. Nicht selber bauen, sondern nach eigenen Vorstellungen bauen lassen - das geht zum Beispiel mit dem Immobilienkauf vom Bauträger. Das bedeutet, dass der künftige Hausbesitzer ein noch nicht bestehendes Gebäude erwirbt, für dessen Errichtung eine Firma zuständig ist. Das bedeutet auch, sich auf ein Abenteuer einzulassen, denn es gibt vieles, was hier schiefgehen kann. Deshalb hat der Wirtschaftsjournalist Michael Scheuch einen Ratgeber geschrieben für alle, die ein so wichtiges Projekt wie den Hauskauf nicht dem Zufall überlassen wollen: "Kaufen vom Bauträger - ohne böse Überraschungen".

Gleich zu Beginn macht Scheuch klar: Bauträger und Handwerker wollen dem Käufer nichts Böses, aber sie wollen natürlich Geld verdienen. Da sie in diesem Geschäft routiniert sind, haben sie gegenüber dem Käufer einen enormen Wissensvorsprung. Weshalb das Risiko besteht, dass der Käufer nicht bekommt, worauf er einen Anspruch hat. Der Rat des Autors: keine Panik schieben, informieren!

Scheuch macht es Interessierten so leicht wie möglich, sich für den Immobilienkauf zu rüsten. In acht ausführlichen Kapiteln erklärt er, was wichtig ist. Die Themen reichen von der Entwicklung der eigenen Wohnvorstellungen, der Auswahl der Bauträger über Fragen der Finanzierung und Vertragsgestaltung bis hin zum "juristischen Akt der Abnahme", der häufig unterschätzt werde. Das Buch steckt voll guter Tipps, Merksätze, Checklisten, Beispiele und Übungen, was Menschen mit wenig Zeit sehr entgegenkommen dürfte.

Aber auch ein noch so guter Ratgeber kann niemandem die Arbeit abnehmen, die auf Hauskäufer zukommt, etwa Informationen über den Bauträger einzuholen ("dass Bauträger zahlungsunfähig werden, ist leider kein exotischer Ausnahmefall"), sich mit der Sprache der Baubeschreibungen zu befassen ("es ist wie im Reisekatalog") oder der Bank einen Besuch abzustatten ("tarnen, tricksen und täuschen bei der Finanzierung wird auf ein Desaster hinauslaufen"). Dass Dutzende Male das Wort Achtung! vorkommt, zeigt, wie komplex die Materie ist und wie groß die Zahl der Fallen, in die man tappen könnte. Da tut ein Hinweis des Autors besonders gut: "Die große Masse der Bauträgerkäufe geht ohne die ganz großen Probleme über die Bühne." Der Markt bestehe vor allem aus mittelständischen Firmen, die schon sehr vielen zufriedenen Käufern zum eigenen Heim verholfen hätten.

© SZ vom 07.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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