Investmentfonds:Direkt in Fondsanteile investieren

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Ab dem 1. Januar 2009 gilt: Zinserträge, Dividenden Kurs- und Zwischengewinne werden direkt mit einer pauschalen Abgeltungsteuer belegt.

M. Autenrieth

Von der Abgeltungsteuer ausgenommen sind sie nicht, die Investmentfonds. Auch bei Fonds gilt, dass sowohl die laufend erwirtschafteten, ausgezahlten Erträge sowie mögliche Gewinne aus dem Verkauf von Fondsanteilen bei ab 2009 erworbenen Produkten der Abgeltungsteuer unterliegen. Dennoch sprechen mit Blick auf die neue Pauschalsteuer einige Gründe dafür, nicht in Einzelwerte, sondern in einen Fonds zu investieren - und dies nicht nur, weil damit eine breitere Risikostreuung möglich ist.

Erfahrenen Investoren setzen aufgrund der geringen Kosten auf passiv gemanagte Fonds, die bestimmte Indizes abbilden. (Foto: Foto: Photocase/flohbox)

Auch für Fonds gilt: Am besten noch im Jahr 2008 einsteigen, da dann die entsprechenden Fondsanteile weiter dem bislang geltenden Steuerrecht unterliegen - und dies bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Anleger die Anteile verkauft.

Dabei kann der Fondsmanger das verwaltete Vermögen auch innerhalb eines Fonds umschichten, ohne dass damit der steuerliche Bestandsschutz verloren geht.

Wie Gewinne das Fondsvermögen stärken können

"Viele Fonds sind Einzelwerten gegenüber privilegiert, da realisierte Kursgewinne bei Umschichtungen nicht der Abgeltungsteuer unterliegen", sagt der Steuerexperte der Münchner Kanzlei Peters Schönberger & Partners, Maik Paukstadt. "Allerdings müssen Anleger hier darauf achten, dass die Fonds am besten allgemein, zumindest aber hinsichtlich der Veräußerungsgewinne thesaurierend sind." Thesaurierend meint dabei, dass Gewinne nicht an die Anleger ausgeschüttet, sondern wieder innerhalb des Fondsvermögens angelegt werden. Dies ist im Hinblick auf die Steuerbelastung wichtig, da sonst bei jeder Ausschüttung 25 Prozent Abgeltungsteuer anfallen.

Auch Gebühren schmälern die Rendite

Keinesfalls sollte man aber nur aus steuerlichen Gründen in ein Produkt investieren. Der Steueraspekt allein sei noch nie ein guter Anlageberater gewesen, mahnte vor einiger Zeit der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Investment und Asset Management, Stefan Seip. Gerade die vielfach im Hinblick auf die Abgeltungsteuer empfohlenen Dachfonds - Investmentfonds, die sich wiederum an verschiedenen Fonds beteiligen, erzielten häufig eine geringe Rendite bei relativ hohen Kontoführungs- und Depotgebühren, rechnen die Anlageexperten vom Internet-Portal ihre-vorsorge.de vor.

Welcher Fonds für wen interessant ist, hängt aber stark vom Finanzwissen des jeweiligen Anlegers ab. So empfiehlt Paukstadt erfahrenen Investoren aufgrund der geringen Kosten passiv gemanagte Fonds, die bestimmte Indizes abbilden. Für unerfahrene Anleger dagegen seien Dachfonds trotz aller berechtigten Kritik sinnvoll. Bei deren Auswahl empfehle es sich, genau auf die Kosten zu sehen. Dabei spielen nicht nur die Gesamtkosten des Dachfonds eine Rolle, sondern auch die Kosten der Zielfonds, in die der Dachfonds investiert.

Ein besonderes Augenmerk rät Paukstadt auf konservativ ausgerichtete Fondsprodukte zu legen, welche den überwiegenden Teil ihres Vermögens in festverzinslichen Papieren anlegen. "Hier sollten die Kosten doppelt hinterfragt werden, um hinterher keine Enttäuschung zu erleben", sagt der Steuerberater.

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