Fehlerhafte Bescheide:Rente? Zu wenig!

Schlamperei im Bundesversicherungsamt: Tausende Rentner erhalten offenbar einfach zu wenig Geld - wegen unzureichender Beratung. Jetzt wird nachgebessert.

Zehntausende Rentner bekommen einem Zeitungsbericht zufolge wegen fehlerhafter Rentenbescheide möglicherweise zu wenig Geld. Wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf das Bundesversicherungsamt berichtete, stellten Prüfer eine mangelhafte Beratung von Versicherten und Bearbeitungsfehler bei den Rentenkassen fest.

Demnach prüfte die Behörde im vergangenen Jahr 450 Rentenakten und stellte dabei fest, dass viele Rentner zu wenig Geld bekamen. "In sehr vielen Fällen müssen auf Veranlassung des Bundesversicherungsamts hin Renten neu festgestellt werden", zitierte die Zeitung aus dem Bericht des Bundesversicherungsamts.

"Unzureichend beraten"

Die Prüfer bemängelten dem Bericht zufolge, dass "die Rentenversicherungsträger im Rahmen der Antragsberatung unzureichend beraten". So stießen sie auf den Fall einer vor 1945 geborenen Rentnerin, der die Rentenkasse nicht empfohlen habe, eine Altersrente für Frauen zu beantragen, obwohl sie dadurch erheblich mehr Altersgelder bekommen hätte.

Das Bundesversicherungsamt fand 8000 ähnliche Fälle, sämtliche Rentenbescheide wurden überarbeitet. "Die Berechtigten können sich im Regelfall über die Erhöhung ihrer monatlichen Rente im zweistelligen Eurobereich und Nachzahlungen, die im drei- bis fünfstelligen Eurobereich liegen, freuen", schreiben die Prüfer.

Zudem seien Tausende Frührentnern offenbar nicht auf die Möglichkeit hingewiesen worden, eine sogenannte flexible Altersrente zu beantragen, obwohl sie dadurch mehr Geld bekommen könnten. Das Versicherungsamt verlange deshalb die Überprüfung von zehntausenden Fällen.

© sueddeutsche.de/AFP/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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