Energie:Alles zusammen

Die energetischen Anforderungen an Gebäude finden sich in vielen Gesetzen und Verordnungen. Nun sollen die Baustandards in einem Gesetz gebündelt werden. Allerdings sind wohl keine echten Vereinfachungen zu erwarten.

Von Andreas Remien

Aus drei Wortungetümen wird eins: Die Bundesregierung will das Energieeinsparungsgesetz (EnEG), die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) in einem neuen Gebäudeenergiegesetz zusammenführen. Damit sollen private Bauherren und Immobilienkäufer sowie die Unternehmen ein übersichtlicheres Regelwerk bekommen. Das Echo in der Immobilienbranche auf den aktuellen Entwurf fällt eher zurückhaltend aus.

Die Zusammenführung sei zwar richtig und begrüßenswert, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW). Das aktuelle Papier sei aber "kein großer Wurf". Es gebe keine echten Vereinfachungen, kritisiert Gedaschko. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Immobilienwirtschaft (BID) kritisiert vor allem die gestiegenen energetischen Anforderungen für Gebäude der öffentlichen Hand. Die Standards sind nach Auffassung der Verbände zu streng. Der Bau der öffentlichen Immobilien werde daher deutlich teurer.

Die Vorschriften für private Gebäude werden mit dem neuen Gesetz allerdings nicht verschärft. Das begrüßt die Branche ebenso wie die neuen Regeln, die Energiekonzepte für ganze Quartiere erleichtern sollen. "Das ist ein erster richtiger Schritt", sagt BID-Präsident Andreas Ibel. Vor allem die Regeln zur Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien müssten aber noch nachjustiert werden.

Umweltverbänden dagegen geht der Entwurf nicht weit genug. Sie fordern höhere Standards auch für private Wohngebäude und eine höhere Quote für erneuerbare Energien. Die Immobilienverbände halten dagegen höhere Anforderungen für "schlichtweg nicht darstellbar".

© SZ vom 10.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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