Banken:UBS hinkt in eine bessere Zukunft

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Zum zweiten Mal in Folge erwartet die Schweizer Großbank UBS einen Quartalsgewinn. Doch noch immer ziehen viele Kunden ihr Geld ab.

Die Schweizer Großbank UBS, die zu den größten Verlierern der Finanzkrise gehört, fährt offenbar wieder in ruhigere Gewässer. Für das Auftaktquartal rechnet das Geldhaus mit einem Milliardengewinn - und das bereits zum zweiten Mal in Folge.

Im Schlussquartal 2009 hatte das Institut bereits einen Vorsteuergewinn von 888 Millionen Franken (615 Millionen Euro) und einen Reingewinn von 1,2 Milliarden Franken erzielt.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2010 sind die Geschäfte der UBS offenbar noch besser gelaufen. Für das erste Quartal werde ein Vorsteuergewinn von mindestens 2,5 Milliarden Franken (1,73 Milliarden Euro) erwartet, teilte die Bank mit. Damit bessert sich die Lage des Instituts spürbar. Im Gesamtjahr 2009 war noch ein Konzernverlust von 2,74 Milliarden Franken angefallen. 2008 hatte sich der Verlust auf rund 21 Milliarden Franken belaufen.

Kritik an Bonuspolitik

Sorgenkind der UBS ist das Vermögensverwaltungsgeschäft, hier steht eine Trendwende noch aus. Noch immer kehren viele Kunden dem Bankhaus den Rücken, aber der Neugeldabfluss nahm merklich ab.

Während im vierten Quartal netto noch rund 56 Milliarden Franken der Bank entzogen wurden, reduzierte sich der Abfluss im ersten Quartal 2010 auf 18 Milliarden Franken. Dabei entfielen etwa acht Milliarden Franken auf den Bereich Wealth Management & Swiss Bank. Im Bereich Wealth Management Americas betrug der Abfluss sieben Milliarden Franken und im Global Asset Management waren es drei Milliarden Franken. UBS wird den Quartalsbericht am 4. Mai vorlegen.

Bereits vor knapp zwei Wochen war bekanntgeworden, dass das Festzinsgeschäft der Bank, das ihr früher Milliardenverluste eingebracht hatte, wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt ist und mit Erträgen in der Größenordnung von zwei Milliarden Franken gerechnet werden kann.

Inwieweit die Aktionäre nun bereit sind, der UBS-Spitze auf der Generalversammlung ihre Stimme zu geben, bleibt abzuwarten. Besonders umstritten ist der Vorschlag des UBS-Verwaltungsrates, dass die Aktionäre nun auch dem früheren Management um Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel Entlastung erteilen sollten, um einen Schlussstrich unter die Vergangenheit zu ziehen. Auch die vom neuen Management um Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger und Konzernchef Oswald Grübel entworfene Bonuspolitik steht in der Schweiz in der Kritik.

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