Warnung vor öffentlichen Feiern:Facebook verliert die Lust auf Partys

Weil über Facebook angekündigte Feiern in jüngster Zeit häufiger in Großveranstaltungen ausarteten, reagiert das soziale Netzwerk jetzt mit Warnhinweisen: Minderjährige sollen so an folgenschweren Party-Einladungen gehindert werden.

Nach der Aufregung um sogenannte "Facebook-Partys", bei denen private Feiern zu Massen-Treffen ausgeufert sind, reagiert das Online-Netzwerk mit einem neuen Warnhinweis.

Thessa-Party in Hamburg (Archivbild Juni 2011): Mit Warnschild soll das nicht passieren. (Foto: dpa)

Minderjährige Facebook-Nutzer werden ab sofort ausdrücklich darauf hingewiesen, wenn sie dabei sind, eine öffentliche Veranstaltung anzulegen. Die Funktion werde versuchsweise eingeführt, das Unternehmen werde die Auswirkungen des zusätzlichen Hinweises auswerten, kündigte eine Sprecherin an.

In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu ungewollten größeren Menschenansammlungen gekommen, weil zumeist junge Nutzer von Online-Netzwerken Party-Einladungen öffentlich machten, statt nur an ihre Freunde zu senden.

Besonders bekannt wurde der Fall einer jungen Hamburgerin, bei der 1600 ungebetene Gäste kamen und einen Polizeieinsatz auslösten.

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) sah die Voreinstellungen bei dem Online-Netzwerk als Problem und forderte das Unternehmen zum Handeln auf, während einige Politiker sogar ein Verbot von "Facebook-Partys" forderten. Der Internetbeauftragte der FDP-Bundestagsfraktion, Manuel Höferlin, begrüßte den neuen Warnhinweis als Schritt in die richtige Richtung.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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