Test:Das kann die Virtual-Reality-Brille von LG

Test: Klein und leicht, aber mit grobkörnigem Bild und ziemlich teuer: Die LG 360 VR.

Klein und leicht, aber mit grobkörnigem Bild und ziemlich teuer: Die LG 360 VR.

(Foto: PR)

VR-Brillen sind meist ziemlich klobig und schwer. Der koreanische Hersteller LG geht mit seinem Modell einen anderen Weg. Doch was taugt die Brille?

Von Helmut Martin-Jung

Vielen gilt Virtual Reality als das nächste große Ding, und meistens sind die Gerätschaften, die man sich aufsetzen muss, um in virtuelle Welten einzutauchen, auch ziemlich klobig und entsprechend schwer. Der koreanische Hersteller LG ist einen anderen Weg gegangen. Seine Brille ist klein und 140 Gramm leicht. Man braucht zwar dafür ebenfalls ein Smartphone - und zwar das neue G5, natürlich von LG. Aber es wird nicht wie bei der Konkurrenz von Samsung in die Brille gesteckt, sodass der Handbildschirm das Bild erzeugt. LGs Brille enthält stattdessen eine eigene LCD-Anzeige, die 960 mal 720 Punkte darstellen kann.

Ohne das Handy überhaupt anzuschließen, fällt auf: Die Brille verdeckt das Sichtfeld nicht völlig. Anders als bei konkurrierenden Anbietern - das sind neben Samsung vor allem HTC, Oculus und Sony - ist das Erlebnis des Eintauchens also nicht ganz so stark. Es sei denn, man befindet sich in einem völlig abgedunkelten Raum. Um die beiden Linsen zu fokussieren, muss die Sichtblende abgenommen werden, das ist ziemlich frickelig. Ein scharfes Bild kommt trotzdem nicht zustande, der Einstellbereich reicht bei nur leichter Weitsichtigkeit nicht aus. Eine Brille lässt sich unter dem Headset auch nicht tragen - Fehlsichtige könnten also ein Problem bekommen.

Rundum-Erlebnis

Das Bild ist deutlicher gröber als bei der Konkurrenz. Zwar entschädigt das Rundum-Erlebnis für Einiges, aber die Auflösung von LGs Brille bewegt sich in jedem Fall an der unteren Grenze dessen, was erträglich ist. Die Bedienung ist dagegen ganz ordentlich gelöst. Man verwendet dazu entweder das per Kabel verbundene Smartphone oder aber zwei Knöpfe, die oben rechts an der Brille sitzen.

Das Handy wird während des Betriebs deutlich warm, Prozessor und Grafikeinheit sind also durchaus gefordert. Trotzdem ist das Ergebnis qualitativ schlechter als etwa bei Samsungs Gear VR mit eingestecktem Handy. Auch der Preis von 280 Euro spricht nicht unbedingt für LG. Trotz einiger guter Ansätze macht die VR-Brille eher den Eindruck eines Produkts, das unter Zeitdruck auf den Markt geworfen wurde, um nicht blank dazustehen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: