Streit um Internet-Telefonie:Mein Skype, dein Skype

Die Gründer von Skype haben das Online-Auktionshaus Ebay, den derzeitigen Besitzer der Telefon-Software, verklagt. Nun droht der geplante Verkauf von Skype-Anteilen zu platzen.

Die Gründer von Skype haben den derzeitigen Besitzer des Online-Telefondienstes, das Internet-Auktionshaus Ebay, sowie zukünftige Teilhaber wegen Technologie-Klau angezeigt. Dadurch könnte der von Ebay geplante milliardenschwere Verkauf von 65 Prozent an Skype an eine Käufergruppe um die Beteiligungsgesellschaft Silver Lake, den Canada Pension Plan sowie Index Ventures gefährdet sein.

Bei dem Streit zwischen Joltid, dem neuen Unternehmen der Skype-Gründer, und Ebay geht es um Technologie-Klau und Lizenzvereinbarungen. (Foto: Foto: ap)

Joltid, die neue Firma der Skype-Gründer Niklas Zennstrom und Janus Friis, wirft dem Auktionshaus vor, ihre sogenannte Peer-to-Peer-Technologie ohne ihr Einverständnis zu nutzen.

Verkauf wie geplant

Ebay, das sich mit Joltid bereits mehrere juristische Auseinandersetzungen über Technologie-Klau und Lizenzvereinbarungen geliefert hat, bezeichnete die Klage in der Nacht auf Donnerstag als grundlos. Der Konzern gehe weiter davon aus, den Verkauf der Skype-Mehrheit für 1,9 Milliarden Dollar im vierten Quartal abzuschließen, erklärte Ebay.

Skype bietet einen kostenlosen Sprach-, Video- und Textdienst für Computernutzer an. Bei dem Anruf eines regulären Telefons fallen dagegen Gebühren an. Der Umsatz des Unternehmens stieg 2008 um 44 Prozent auf 551 Millionen Dollar.

Ebay leidet derzeit unter einer schwindenden Nachfrage im Zuge der Wirtschaftskrise und könnte sich durch den Skype-Anteilsverkauf wieder stärker auf sein Kerngeschäft mit Online-Versteigerungen sowie den Bezahldienst PayPal konzentrieren.

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