Steve Ballmer zum neuen Betriebssystem:Windows 8 kommt 2012

Lesezeit: 2 min

Auf einer Konferenz in Japan äußerte sich Microsoft-Chef Steve Ballmer zum Nachfolger von Windows 7. Dabei nannte er erstmals Namen und Veröffentlichungsdatum. Damit überraschte er vor allem einen: Microsoft.

Harte Fakten zum neuen Betriebssystem finden sich nicht in der Rede, die Steve Ballmer gestern auf einer Entwicklerkonferenz in Japan hielt. Er konzentrierte sich mehr auf Microsofts Anstrengungen im Cloud Computing und kündigte Neuerungen für die eigene Smartphone Plattform "Windows Phone 7" an. Erst am Ende seiner Rede kam er kurz auf das Betriebssystem für PCs zu sprechen.

25 Jahre Microsoft Windows
:Bill Gates' Baby

Seit 25 Jahren verschönern die üpperlappenden Fenster von Microsoft Windows unsere Rechner. Wir blicken zurück

in Bildern.

Die Rede ist im Wortlaut auf der Microsoft Homepage einsehbar. Demnach arbeite Microsoft "offensichtlich" an einem neuen Betriebssystem. "Wir freuen uns auf die nächste Generation der Windows Systeme, die nächstes Jahr herauskommen wird." sagte Ballmer und erklärte dann, dass man im Jahresverlauf noch viel von Windows 8 hören werde.

Bisher hatte es Microsoft immer akribisch vermieden einen Termin oder gar Namen des Nachfolgers von Windows 7 zu nennen. Interne Papiere und veröffentlichte Screenshots einer Vorabversion der Software zeigten zwar, dass Windows 8 als Name genutzt werde. Nach außen hin sprach Microsoft aber immer nur von "Windows Next".

Tatsächlich ruderte der Konzern auch schon bald nach der Rede seines Chefs zurück: Es habe eine falsche Darstellung gegeben. Die Branchen-Website ZDNET.com zitiert einen Microsoft-Sprecher, der betont: Microsoft habe bisher weder Namen noch Veröffentlichungszeitraum eines neuen Betriebssystems angekündigt. Experten gehen aber dennoch davon aus, dass 2012 ein neues Windows erscheinen wird.

Einige Neuerungen schon jetzt bekannt

Das neue Betriebssystem soll dann wohl nicht nur auf PCs sondern auch auf Slates und Tablet-PCs laufen. Zumindest erwähnte Ballmer diese Geräte explizit. Weitere technische Details nannte er aber nicht. Bisher steht eine Vorabversion der neuen Software nur einem engen Kreis von Testern zur Verfügung.

Offiziell sprechen dürfen sie darüber nicht. Trotzdem sind im Internet Screenshots und einige wenige Informationen aufgetaucht. Die Quellen sind meist unklar. Es scheint aber sicher zu sein, dass Microsoft einige Sicherheitsfeatures des Internet Explorer 9 direkt in das neue Betriebssystem einbaut.

Außerdem zeigen geleakte Screenshots, dass das mit Office 2007 eingeführte Ribbon-Interface auch im Explorer und damit wohl in fast allen Programmen Anwendung finden wird. Weitere Neuheit: Eine Reset-Funktion soll ermöglichen, dass das System bei Fehlern oder Virenbefall einfach in den Auslieferungszustand versetzt wird. Eine langwierige Neuinstallation würde dadurch entfallen.

Zusätzlich wird es wohl einen App-Store geben, wie ihn Konkurrent Apple bereits seit einigen Monaten in sein Betriebssystem integriert hat. Anzeichen im Programmiercode des neuen Windows deuten darauf hin, dass die Entwickler auch an einer Gesichtserkennung und vielleicht auch Gestensteuerung für Windows arbeiten, ähnlich der "Kinect"-Steuerung für Microsofts Xbox.

Welche Funktionen sich tatsächlich am Ende im neuen Betriebssystem finden werden, und wie es dann heißen wird, wissen nur die Entwickler selbst. Aufklärung und härtere Fakten erhoffen sich Branchenexperten deshalb von Windows-Chef Steven Sinofsky, der nächste Woche auf einer Konferenz sprechen wird.

© sueddeutsche.de/luko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Service: Internet-Browser
:Die Qual der freien Wahl

Die Zeit des Internet Explorers als Zwang-Browser ist für Windows-Nutzer in Europa vorbei. Zwischen zwölf Alternativen können sie ab sofort wählen - doch nicht alle sind empfehlenswert. In Bildern.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: