Smartphones:Doppelkameras und künstliche Intelligenz für bessere Fotos

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Für die Dualkamera seines Mate 10 Pro kooperierte Huawei mit dem Traditions-Kamerahersteller Leica. (Foto: Helmut Martin-Jung)

Körnig, verrauscht, flau war einmal: Hersteller wie Huawei setzen auf Smartphones mit Doppelkameras. Doch können die eine ausgewachsene Kamera ersetzen?

Von Helmut Martin-Jung

Als die Handys noch kaum mehr konnten als Telefonieren und SMS, gab es auch schon einige, die eine Kamera eingebaut hatten. Doch wie schlecht waren die Bilder, die da herauskamen: Körnig, verrauscht, flau, unscharf. Heute aber überlegen viele ganz ernsthaft, ob sie sich eigentlich noch eine dezidierte Kamera kaufen sollen. Zumal da einige Hersteller mit Doppelkameras locken.

Eine generelle Antwort lässt sich darauf kaum geben, es hängt eben zu sehr davon ab, was man von einer Kamera erwartet. Der generellste Rat, den man vielleicht geben kann, ginge etwa so: Hat Ihnen bisher eine ziemlich einfache Kamera (digital oder analog) gereicht, eine zum Draufhalten und Losknipsen? Dann reichen die Kameras, die in halbwegs hochwertigen Smartphones verbaut sind, mit großer Wahrscheinlichkeit für Ihre Bedürfnisse.

Doch wenn Sie jemand sind, der Einfluss auf Dinge wie Blende und Verschlusszeit nehmen will, dann ist eine ausgewachsene Kamera vermutlich die bessere Wahl. Die relativ neue Gattung der spiegellosen Systemkameras erlaubt es, verschiedene Objektive zu verwenden. Trotzdem sind die Kameras sehr kompakt, aber natürlich größer und schwerer als ein Smartphone.

Unschärfe verschwimmen lassen

Die versuchen mittlerweile mit Doppelkameras auch so etwas anzubieten wie ein leichtes Tele- oder ein stärkeres Weitwinkelobjektiv. Doch weil Smartphones eben so klein und dünn sind, kommt man dabei nicht so weit wie bei dezidierten Fotokameras. Aber die Smartphone-Hersteller, vor allem die ihrer Software, tun noch mehr. Etliche Handys enthalten mittlerweile Chips, die spezialisiert sind auf die Berechnung von Algorithmen der künstlichen Intelligenz. Sie können beispielsweise bei Porträts zwischen Gesicht und Hintergrund unterscheiden und letzteren in Unschärfe verschwimmen lassen, wie man das eigentlich nur von großen Kameras kennt.

Insgesamt sind die Fortschritte bei der eigentlich weitgehend ausgereizten Smartphone-Technik, was die Kameras angeht noch am größten. Wer anspruchsvolle Fotos machen will, kommt aber um eine echte Kamera noch immer nicht herum. Die kostet dann aber mindestens so viel wie ein hochwertiges Smartphone.

© SZ vom 07.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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