Private Zimmervermittlung:Airbnb gibt Nutzerdaten an die Staatsanwaltschaft weiter

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Die New Yorker Staatsanwaltschaft hält viele Vermittlungsangebote auf Airbnb für illegal und forderte vom Portal daher die Herausgabe von Nutzerdaten. Das Unternehmen weigerte sich lange, nun haben sich die Kontrahenten geeinigt.

Airbnb und die Staatsanwaltschaft von New York haben sich nach monatelangem Rechtsstreit geeinigt. Das Zimmervermittlungsportal hat der Forderung des Generalstaatsanwalts Eric Schneidermans zugestimmt, anonyme Daten von Vermietern in New York herauszugeben.

Damit legt das Zimmervermittlungsportal eine 180-Grad-Wende hin, hatte es sich doch stets geweigert, die Daten seiner Nutzer herauszugeben. Das Unternehmen aus San Francisco will nun mit den Behörden in New York zusammenarbeiten um illegale Zimmervermietung zu verhindern.

Die Daten, die Airbnb an die Staatsanwaltschaft herausgibt, sind soweit anonymisiert, dass sie keine Klarnamen und Adressdaten enthalten. Diese persönlichen Daten werden chiffriert weitergegeben.

Unter 30 Tagen illegal

Airbnb bietet Privatpersonen in aller Welt eine Plattform, um ihre Wohnungen als Feriendomizile zu vermieten. Die Vermietung kompletter Wohnungen ist in New York aber nur erlaubt, wenn die Mietdauer mehr als 30 Tage beträgt. Ansonsten benötigen die Vermieter eine Hotellizenz. Bei Airbnb sind allerdings Aufenthalte von wenigen Tagen üblich.

Die Behörden vermuten deshalb, dass viele Anbieter auf Airbnb die Gesetze missachten und Wohnungen entgegen der Vorschriften vermieten. Laut einer Untersuchung der Staatsanwaltschaft waren Ende Januar 64 Prozent aller Übernachtungsangebote auf Airbnb in New York illegal.

Nach eigenen Angaben will sich Schneidermann bei seinen Ermittlungen zunächst auf die Vermieter konzentrieren, die viele Wohnungen anbieten.

Die Einigung wird auch über New York hinaus seine Wirkung zeigen, denn auch in anderen Städten wird über den richtigen Umgang mit dem Dienst debattiert. In San Francisco kündigte das Unternehmen kürzlich an, sich dort den Steuergesetzen der Hotelbranche zu unterwerfen.

Für die Anbieter auf der Plattform gib es nun eine gewisse Klarheit. Diese ist auch wichtig für das Unternehmen und dessen Anteilseigner. Analysten setzten den Wert des Unternehmens inzwischen auf zehn Milliarden Dollar an. Das ist mehr als der von Hotelketten wie Hyatt.

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