Gadget-Nostalgie:VHS, C64, Testbild - wenn Technik einfach ausstirbt

Schrecklich! Japans letzter VHS-Recorder-Hersteller hat die Produktion eingestellt. Ein Abgesang in Bildern auf verblichene Technik-Gadgets.

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Videokassetten zu verschenken Sperrmüll München

Quelle: Laura Kaufmann

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Nicht nur Dinosaurier sind ausgestorben. Auch Technik-Gadgets wie Heimcomputer oder Radio-Phono-Kombinationen gehen den Weg alles Irdischen. Nun stellt auch noch Japans letzter VHS-Recorder-Hersteller Funai die Produktion ein - es ist zu schwierig geworden, die Bauteile zu beschaffen. Hier ein Abgesang auf verblichene Technik-Gadgets.

Sinclair ZX81

Quelle: SZ

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Sinclair ZX 81

Der britische Heimcomputer trägt das Geburtsjahr im Namen. Wegen seines Designs musste er sich als "Türstopper" verspotten lassen. Die inneren Werte: ein Kilobyte Arbeitsspeicher und ein Prozessor mit 3,5 Megahertz. Schick: die Folientastatur mit 40 Tasten.

Warum ausgestorben: 1984 kam der Apple Macintosh auf den Markt: mit grafischer Benutzeroberfläche.

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Quelle: SZ

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Schneewittchensarg

Die Braun SK 4 Radio-Phono-Kombination, im Volksmund wegen des neuartigen Plexiglas-Deckels auch Schneewittchensarg genannt, erblickte 1956 das Licht der Welt. Im Radio steckten fünf Röhren und dreizehn Empfangskreise. Der Plattenspieler funktionierte mit einen Treibradantrieb. Er schaffte 33 1/3, 45 oder 78 Umdrehungen pro Minute.

Warum ausgestorben: Gillette kaufte Braun. Künftig interessierte sich die Firma mehr für Rasierapparate als für formschöne Unterhaltungselektronik.

Bundesarchiv Koblenz

Quelle: dpa

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Dunkelkammer

In Zeiten, in denen jeder mit seiner Digitalkamera knipste was das Zeug hält, verschwanden die schaurig-schönen Dunkelkammern aus Redaktionen und Privathaushalten.

Warum ausgestorben: So winzig es auch ist, das Pixel war's.

Commodore C64

Quelle: SZ

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Commodore C64

Eine ganze Generation bekommt heute noch feuchte Augen, wenn sie an den 1983 gelaunchten C64 denkt. Das Tolle: Mit ihm konnte jeder kleine Nerd spielen und Programme entwickeln.

Warum ausgestorben: Commodore ging pleite.

Einkauf im Second-Hand-Kaufhaus, 2001

Quelle: HESS, CATHERINA

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Fernseher ohne Fernbedienung

In den 1930er Jahren begann der Siegeszug des Fernsehers. Nach und nach hielt er Einzug in jede Wohnstube. Um von ARD auf ZDF zu schalten, musste man früher aus dem Sessel aufstehen, drei Meter laufen und ein Knöpfchen drücken. Es gab einfach keine Fernbedienung.

Warum ausgestorben: Aus Laufen wurde Jogging und zu Hause war jeder Schritt einer zuviel.

Testbild

Quelle: SZ

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Das Testbild

Ausgestorbener als das Testbild geht nicht. Unvorstellbar, anstelle von Scripted Reality und Talkshow-Wiederholungen einfach ein stilles Bild mit grauen und bunten Feldern in die nächtlichen Wohnzimmer zu schicken.

Warum ausgestorben: Als es noch existierte, hatte es gar keine Fans.

Nadeldrucker

Quelle: SZ

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Der Nadeldrucker

Das Geräusch des Nadeldruckers ist noch am besten in Erinnerung: Quietschende Nadeln, die Punkt für Punkt fast das Papier zerreißen. Der Ausdruck einer Seite dauerte gefühlte fünf Stunden.

Warum ausgestorben: Naja, noch nicht ganz, es gibt sie vereinzelt noch. Vor allem bei Steuerberatern und Ärzten, wie uns mehrere Leser mitteilten. Aber Laser-Drucker sind einfach schneller und das Farbband des Nadeldruckers nicht giftig genug

Datasette

Quelle: SZ

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Die Datasette

Die Datasette speicherte in den 1980er Jahren Computerdaten auf einer ganz ordinären Kassette. Berühmt ist immer noch der Schlachtruf jedes Datasetten-Besitzers: "Press Play on Tape".

Warum ausgestorben: Auf einer Diskette war einfach mehr Platz.

Floppy-Disk

Quelle: SZ

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5,25-Zoll-Diskette

Sie war schwarz und biegsam. Ständig fragte man sich, ob die braune Magnetscheibe im Innern durch Anfassen kaputt geht (für den Lesekopf des Laufwerks gab es eine Aussparung in der Hülle).

Warum ausgestorben: Auf einer CD-Rom war einfach mehr Platz.

kassette

Quelle: SZ

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Die Kassette

Von Bibi Blocksberg bis Elton John: Nichts war schlimmer als der Bandsalat der feinen Tonbandfäden im billigen Kassetttenrekorder auf dem Nachttisch des heimischen Kinderzimmers.

Warum ausgestorben: Den "Soundtrack for the cassette generation" gibt es inzwischen auch bei iTunes zum Herunterladen.

Faustkeil

Quelle: SZ

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Der Faustkeil

Das technische Gadget der ersten Stunde: Vom Mammut zerhacken bis zum Haferkorn mahlen äußerst vielseitig verwendbar.

Warum ausgestorben: Jede Steinzeit geht irgendwann zu Ende.

© sueddeutsche.de/mri
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