Mitte März 2015 hatte Faruk Yerli, einer der Gründer und Chefs von Crytek, noch öffentlich von einem "riesigen" Lizenzgeschäft gesprochen - ohne allerdings Details zu nennen. Jetzt ist offenbar klar, wer dem Entwicklerstudio aus Frankfurt hilft: Amazon ist wohl die Firma, die die Cryengine für 50 bis 70 Millionen US-Dollar lizenziert hat.
Das berichtet das US-Magazin Kotaku.com mit Bezug auf mehrere anonyme Quellen. Amazon wolle die Engine - die unter anderem in Star Citizen zum Einsatz kommt - als Basis für eine eigene Laufzeitumgebung und für eigene Spieleprojekte verwenden, heißt es.
Bereits Spiele veröffentlicht
Amazon investiert schon seit längerem in Gaming. Zum einen gehört dem Unternehmen das auf die Übertragung von E-Sport und sonstigen Spieleveranstaltungen spezialisierte Videoportal Twitch.tv. Zum anderen hat der Onlinehändler unter anderem im Februar 2014 das Entwicklerstudio Double Helix (Killer Instinct) gekauft.
Amazon hat bereits mehrere Spiele veröffentlicht, vor allem für jüngere Zielgruppen. Für ihre Set-Top-Box Fire TV hat die Firma selbst das Actionspiel Sev Zero als Launchtitel entwickelt und veröffentlicht.
Finanzielle Probleme bei Crytek
Crytek hatte Mitte 2014 eingeräumt, finanzielle Probleme gehabt zu haben, die aber rasch behoben gewesen seien. Mitarbeiter hatten berichtet, dass es zu nicht geleisteten Gehaltszahlungen und zu Arbeitsniederlegungen in einigen Niederlassungen gekommen sei. Die von den Turbulenzen besonders betroffene Niederlassung im britischen Nottingham hatte Crytek an Deep Silver verkauft, inklusive der Marke Homefront und des nächsten Spiels in der Reihe.