Später Abschluss:100-jährige Mexikanerin beendet Grundschule

Als Kind ist sie nur ein paar Monate in die Schule gegangen, aber jetzt hat eine Mexikanerin ihren Abschluss doch noch geschafft: Im Alter von 100 Jahren. Trotz Gehproblemen und Sehschwäche hatte Manuela Hernández Velásquez einen Kurs für Erwachsene besucht.

Wer die Grundschule verlässt, ist im Normalfall zehn oder elf Jahre alt - eine Frau in Mexiko hat allerdings noch ein paar Jahre draufgelegt. Manuela Hernández Velásquez hat im Alter von 100 Jahren die Grundschule beendet. Sie habe im Bundesstaat Oaxaca im Süden des Landes einen einjährigen Kurs für Erwachsene besucht und ein Abschlusszeugnis erhalten, sagte die Abteilungsleiterin des Instituts für Erwachsenenbildung.

Doña Manuelita wurde 1913 in der Stadt Tuxtepec geboren. Während ihrer Kindheit besuchte sie lediglich ein Jahr die Schule. "Mein Onkel hat mich unterstützt. Aber im Jahr darauf konnte ich schon waschen und bügeln und sie haben mich nicht mehr gehen lassen, weil ich bei der Arbeit gebraucht wurde", sagte Hernández laut einer Mitteilung des Instituts.

Im hohen Alter hat die Witwe nun noch einmal die Schulbank gedrückt. "Sie kann kaum noch gehen und hat dennoch ein wichtiges Ziel erreicht", sagte Abteilungsleiterin Jiménez. Der nachgeholte Schulabschluss gebe den Schülern im Seniorenalter neues Selbstbewusstsein. "Für sie ist das ein großer Erfolg: Eine Prüfung bestehen, mit anderen Leuten zusammenkommen, Anerkennung erhalten. Das macht sie stolz."

Hernández große Leidenschaft ist das Lesen. Regelmäßig studiere sie die Zeitungen. "Das Problem sind meine schwachen Augen, ich brauche eine Brille", sagte die Seniorin.

© Süddeutsche.de/dpa/ratz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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