Niedersachsen:Schüler-Vorstoß verpufft

Wegen eines Streits mit der Landesregierung verweigern viele Gymnasiallehrer in Niedersachsen Klassenfahrten. Die Leidtragenden sind die Schüler - aber ihr jüngster Vermittlungsversuch wird gerade ausgebremst.

Von Johann Osel

Im Streit um den Klassenfahrten-Boykott an niedersächsischen Gymnasien sind Schülervertreter mit einer Vermittlungsinitiative gescheitert. Aus Protest gegen eine von der rot-grünen Regierung in Hannover verordnete zusätzliche Arbeitsstunde hatten Lehrer 2014 damit begonnen, keine Klassenfahrten mehr zu unternehmen. Bis dato sind laut Landesschülerrat (LSR) bereits mehr als 15 000 Fahrten entfallen. Auf einen "Schulstreik", an dem Mitte Januar gut 4000 Jugendliche teilgenommen hatten, reagierten das Ministerium und Lehrerverbände mit Verständnis, legten den Streit aber nicht bei. Daher hatten der LSR und der Landeselternrat zu einem Dialog geladen, man wollte vermitteln. Die Einladung sei von den Lehrerverbänden abgelehnt worden, mit Verweis auf laufende Gespräche, teilte der LSR nun mit. "Ein runder Tisch, unter Einbeziehung der Schüler und Eltern, hätte niemandem geschadet. So leiden weiter Schüler unter dieser Situation, da die Akteure auf ihren Standpunkten beharren", sagte der stellvertretende LSR-Vorsitzende Tjark Melchert. "Wir werden nicht aufgeben, sondern jetzt noch aktiver werden."

© SZ vom 09.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: