Die Schullandschaft hat sich in den vergangenen zehn Jahren stark verändert: Es gibt deutlich weniger Hauptschulen, dafür aber mehr Gesamtschulen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden berichtet. Einen Boom erleben die Waldorfschulen.
Im Schuljahr 2012/2013 existierten in Deutschland etwa 34 400 allgemeinbildende Schulen. Das waren 15 Prozent weniger als vor zehn Jahren. Der Rückgang bei den Bildungseinrichtungen hat demografische Gründe: Es gibt immer weniger Schüler. Die Gesamtschülerzahl schrumpfte binnen zehn Jahren um 13 Prozent.
Die Verkürzung des Gymnasiums in vielen Bundesländern hat den Effekt verstärkt. So wurden in den vergangenen zehn Jahren 6100 Schulen in Deutschland geschlossen. Doch davon waren die verschiedenen Schulformen unterschiedlich stark betroffen: Schulartenübergreifende Orientierungsstufen gibt es nur noch halb so viele wie vor zehn Jahren, die Zahl der Hauptschulen ging um 37 Prozent zurück, die Realschulen wurden um 16 Prozent weniger. Deutlich gewachsen ist hingegen die Zahl der Integrierten Gesamtschulen: plus 51 Prozent.
Mehrere Bildungsgänge unter einem Dach
Auch der Privatschulsektor kann einen Zuwachs verzeichnen. Besonders populär sind Waldorfschulen, die sich am pädagogischen Konzept des Anthroposophen Rudolf Steiner orientieren: Sie können einen Zuwachs von 22 Prozent verzeichnen. Insgesamt boomen Schularten, die - wie die Waldorfschule - mehrere Bildungsgänge und -abschlüsse anbieten: plus 14 Prozent.
"Die Neustrukturierungen der Schullandschaft", von denen das Statistische Bundesamt spricht, sind auch an den Schülerzahlen ablesbar: So besuchten im Schuljahr 2012/2013 insgesamt 36 Prozent mehr Schüler den Sekundarbereich II als vor zehn Jahren. Dazu zählen neben der Gymnasialen Oberstufe auch berufsbildende Schulen, Abendschulen und Kollegs. Immer mehr junge Menschen strebten heute den Erwerb der Hochschulreife an, heißt es zur Erklärung aus dem Statistischen Bundesamt.