Zwölffacher versuchter Totschlag:Schüler nach Amokalarm angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Memmingen hat einen 15-Jährigen angeklagt, der an seiner Schule einen Amokalarm ausgelöst und später auf Polizisten geschossen haben soll. Auch gegen den Vater des Schülers wird ermittelt.

Der Jugendliche aus Memmingen, der am 22. Mai dieses Jahres Amokalarm an seiner Schule ausgelöst und später auf Polizisten geschossen haben soll, muss sich vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Memmingen werde den damals 14-Jährigen wegen Sachbeschädigung, Störung des öffentlichen Friedens und unerlaubten Waffenbesitzes sowie des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und zwölffachen versuchten Totschlags anklagen, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Johann Kreuzpointner in einer Mitteilung.

Die Ermittlungen hätten ergeben, dass der Jugendliche mit zwei scharfen Pistolen und einer Luftdruckwaffe die Schule betreten habe. Laut Staatsanwaltschaft suchte er seine Ex-Freundin, die einige Tage zuvor mit ihm Schluss gemacht hatte. Als er angesprochen wurde, soll er mit den Waffen gedroht haben. Schließlich versteckte er sich auf einem nahegelegenen Sportplatz, da er das Mädchen nicht finden konnte.

Spezialkräfte sollten ihn dort festnehmen. Dagegen habe er sich mit einer "Vielzahl von Schüssen" gewehrt, teilweise gezielt in Richtung der Beamten, heißt es in der Erklärung. Sich selbst hielt er die Waffe an den Kopf, bevor er aufgab. Auch gegen seinen Vater, aus dessen Keller er die Waffen stehlen konnte, wird ermittelt.

© SZ vom 16.11.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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