Schießplatz Hebertshausen:Ukraine-Krise überschattet Gedenkfeier

Kranzniederlegung am neugestalteten Gedenkort am ehemaligen SS-Schießplatz Hebertshausen. (Foto: Toni Heigl)

4000 sowjetische Kriegsgefangene wurden auf dem SS-Schießplatz Hebertshausen bei Dachau hingerichtet. Nun wurde der neu gestaltete Gedenkort eröffnet - allerdings ohne den ukrainischen Botschafter.

Von Helmut Zeller

Die Ukraine-Krise überschattete am Freitag die Gedenkfeier für die Opfer eines SS-Massakers an Sowjetsoldaten in Dachau. Mehr als 4000 kriegsgefangene Rotarmisten wurden 1941 und 1942 völkerrechtswidrig von der Lager-SS des Konzentrationslagers erschossen. Darunter waren Ukrainer, Weißrussen und Russen - aber der ukrainische Botschafter Pavlo Klimkin sagte seine Teilnahme an der Eröffnung des neu gestalteten Gedenkorts auf dem "SS-Schießplatz Hebertshausen" kurzfristig ab.

Gedenkort in Hebertshausen
:Ein Schauplatz des Grauens

4000 sowjetische Kriegsgefangene wurden 1941/42 auf dem SS-Schießplatz Hebertshausen bei Dachau hingerichtet. Aber in der Stadt und Bayern wollte jahrzehntelang niemand an das Verbrechen erinnern. Am Freitag eröffnet nun ein neu gestalteter Gedenkort.

Von Helmut Zeller

Das Außenministerium in Kiew hatte offenbar am Mittwoch entschieden, dass kein Vertreter der Ukraine neben dem russischen Botschafter Wladimir M. Grinin sprechen soll. Das teilte die Konsulin Iryna Lysenko aus dem Generalkonsulat in München , die einen Kranz niederlegte, der Süddeutschen Zeitung mit.

Wladimir Grinin und sein weißrussischer Kollege Andrei Giro, die aus Berlin angereist waren, wollten zu dem Affront nicht Stellung nehmen. "Das ist die Entscheidung eines souveränen Staates, die wir nicht kommentieren werden", erklärten beide Diplomaten übereinstimmend. In ihren Ansprachen forderten die Botschafter, dass die Toten von Dachau niemals vergessen werden dürften.

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