Österreich:Kaum Staus trotz Grenzkontrollen

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Die befürchteten Staus bei den Grenzkontrollen Österreichs sind am Montag ausgeblieben. Nur am Morgen stockte insbesondere bei Kufstein der Verkehr leicht. "Die Behinderungen für die Autofahrer halten sich sehr in Grenzen", sagte der Leiter der Tiroler Landesverkehrsabteilung, Markus Widmann. Österreich begründet die fünftägigen Kontrollen mit den Sicherheitsmaßnahmen rund um die zweitägige Konferenz der EU-Innenminister in Innsbruck am 12. und 13. Juli. Auch auf manchen Nebenstrecken sowie bei der Einreise von Italien aus über den Brennerpass werden Autofahrer immer wieder angehalten. Fahrzeuge müssen bis Freitag auf Tempo 30 abbremsen. Beamte schauen in die Autos - Sichtkontrolle. Stichprobenartig stoppen sie einzelne Fahrzeuge.

Am Montagmorgen geriet der Verkehr auf der Autobahn 93 vor Kufstein auf bayerischer Seite auf drei bis vier Kilometer ins Stocken, wie Thomas Kaltenbacher, Sprecher der Verkehrspolizeidirektion Rosenheim mitteilte. Dies löste sich wieder auf. Webcams zeigten mittags freie Fahrt, nachmittags wurde der Verkehr wieder etwas dichter. Auch am Grenzpass Brenner kam es zunächst zu keinen nennenswerten Verzögerungen. Die Einreise nach Österreich zum Beispiel über Salzburg und Passau ist ohne Kontrollen möglich.

Widmann verwies auch auf die im Zuge der Flüchtlingskrise errichteten Kontrollen auf deutscher Seite. Grenzkontrollen seien stets mit gewissen Beeinträchtigungen verbunden. "Wir erleben das ja täglich auf der gegenüberliegenden Seite", sagte er in Kufstein mit Blick auf die deutsche Kontrollstelle etwas weiter nördlich bei Kiefersfelden. Dort gebe es auf österreichischer Seite immer wieder Verzögerungen im Reiseverkehr.

Für mehr Behinderungen als die Grenzkontrollen sorgte am Montagmorgen - wenngleich nur auf der rechten Spur für Lastwagen - eine rund dreieinhalbstündige Blockabfertigung. Tirol lässt dabei an bestimmten Tagen nur rund 250 Lastwagen pro Stunde einreisen, um die eigene Autobahn vom überbordenden Schwerlastverkehr zu entlasten. Weil sich die Lastwagen auf bayerischer Seite kilometerlang stauen - am Montag waren es acht Kilometer - gibt es von deutscher Seite scharfe Kritik an der Maßnahme.

© SZ vom 10.07.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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