Landkreis Regensburg:Autofahrer gefoltert und ausgeraubt

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Weil er sich weigerte, das Geld herauszugeben, fügten die Täter einem 46-Jährigen auf einem Autobahnparkplatz im Landkreis Regensburg schwere Verletzungen zu. Er hatte einen sechsstelligen Geldbetrag dabei, von dem die Räuber offenbar wussten.

Von Wolfgang Wittl

Auch zwei Tage nach einem brutalen Raubüberfall auf einen Autofahrer steht die Polizei vor einer Reihe ungelöster Rätsel. Der 46-jährige Mann hatte am Donnerstag zur Mittagszeit von einem Autobahnparkplatz bei Wörth a.d. Donau (Landkreis Regensburg) aus in der Einsatzzentrale angerufen, dass er verletzt und um einen sechsstelligen Betrag bestohlen worden sei. Als die Polizisten eintrafen, stellten sie massive Hand- und Gesichtsverletzungen bei dem mutmaßlichen Opfer fest.

Um zu verraten, wo er das Geld in seinem Auto versteckt hatte, war der Mann offenbar gefoltert worden. Laut eigener Aussage haben ihm die beiden Täter mit einem "scherenähnlichen Gegenstand" ein Glied des Daumens abgetrennt, wie das Polizeipräsidium Oberpfalz mitteilt. Die Verletzungen im Gesicht sind so gravierend, dass dem 46-Jährigen sogar der Verlust des Augenlichts droht. Derzeit wird er im Uniklinikum Regensburg behandelt.

Das Martyrium soll bereits um 5 Uhr morgens auf einem etwa 50 Kilometer entfernten Parkplatz an der B 20 begonnen haben. Der Mann mit deutsch-rumänischer Staatsbürgerschaft aus dem Landkreis Rottal-Inn war laut eigenen Worten auf dem Weg nach Rheinland-Pfalz unterwegs, um dort ein Geschäft abzuwickeln. Als er im niederbayerischen Landau einen Stopp einlegte, sei er von zwei Männern überfallen worden.

Nachdem er sich zunächst geweigert hatte, das Geld herauszugeben, fügten ihm die Täter die schweren Verletzungen zu. Mit dem Lieferwagen des Opfers, einem weißen Mercedes Sprinter, fuhren die Männer in einen Waldweg, wo eine Frau in einem blauen oder grünen Skoda auf die Gruppe wartete. Von dort aus ging es zu dem Parkplatz nach Wörth, wo die Täter den 46-Jährigen mit seinem Wagen zurückließen und in dem Skoda flüchteten.

Unklar ist, woher die Räuber von dem sechsstelligen Geldbetrag wussten, den der Mann bei sich hatte. Auch die Fahrt zu dem Parkplatz nach Wörth wirft Fragen auf. Bei den mutmaßlichen Tätern soll es sich um zwei etwa 40 Jahre alte, kräftige Männer handeln, die eine Gesichtsmaske und eine Wollmütze trugen. Einer wird als sehr groß beschrieben, der andere als klein. Die etwa 30-jährige Frau in dem Skoda mit slowakischem oder polnischem Kennzeichen soll schlank sein und silberfarbene Haare haben. Hinweise unter Telefon 0941/506 28 88.

© SZ vom 01.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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