Landkreis Miesbach:Polizei wirft Radler bei Regen aus der BOB

Fahrt ins Ungewisse: die bayerische Oberlandbahn. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Ein Lokführer der Oberlandbahn weigert sich weiterzufahren - weil fünf Mal so viele Fahrradfahrer in seinen Zug drängen wie erlaubt. Die Polizei muss einschreiten.

Eigentlich wollte der Lokführer der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) am Sonntag um 20.16 Uhr am Bahnhof Schaftlach in Richtung München abfahren, daraus wurde aber nichts. Erst etwa eine Stunde später konnte der Zug weiterfahren, zuvor musste die Bundespolizei noch den Großraumwagen räumen.

Verstellte Rettunsgwege

In diesem speziellen Fall forderten die Beamten allerdings keine gewaltbereiten Fußballfans zum Verlassen des Zuges auf, sondern Radfahrer. Als es am Abend plötzlich zu regnen angefangen hatte, wollten viele Tagesausflügler möglichst schnell das Tegernseer Tal verlassen und drängten sich in die Wagen der BOB.

Bis zu zwölf Fahrräder können darin transportiert werden, am Sonntag wollten aber 60 Radfahrer mitfahren. Weil sie im Waggon die Rettungswege verstellten, verweigerte der Lokführer die Weiterfahrt. Doch die Passagiere zeigten sich uneinsichtig: Keiner von ihnen wollte aussteigen und auf den nächsten Zug warten.

Nachdem die Bundespolizei die Forderung des Lokführers noch einmal wiederholte, verließen dann doch einige den Zug. "Wenn die Sicherheit gefährdet ist, dann ist dieses Vorgehen das einzig richtige", sagt eine Sprecherin der BOB.

© SZ vom 26.08.2015/ada - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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