Kaufbeuren:"Reichsbürgerin" akzeptiert Urteil nicht

Eine mutmaßliche "Reichsbürgerin" aus dem Allgäu will die Verurteilung zu einer 14-monatigen Haftstrafe wegen Diebstahls einer Akte aus dem Gerichtssaal nicht akzeptieren. Der Verteidiger der 51-Jährigen habe Berufung gegen das Urteil eingelegt, sagte Gerichtssprecherin Claudia Kögel am Freitag. Das Amtsgericht Kaufbeuren hatte die Frau in der Vorwoche zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und zwei Monaten ohne Bewährung verurteilt. In das Strafmaß wurde eine frühere, bereits rechtskräftige Verurteilung wegen Fahrens ohne Führerschein eingerechnet. Der Verteidiger hatte hingegen lediglich eine Gesamtstrafe von zehn Monaten gefordert. Die Frau hatte als Angeklagte im Januar des vergangenen Jahres gemeinsam mit Helfern den Prozess wegen des Verkehrsdelikts gestört und in einer Verhandlungspause ihre Strafakte vom Tisch der Richterin entwendet. Danach war die 51-Jährige nach Spanien geflohen. Dort wurde sie vor wenigen Wochen festgenommen und wegen eines Haftbefehls nach Deutschland ausgeliefert. Derzeit ist sie in der Justizvollzugsanstalt Memmingen inhaftiert.

© SZ vom 08.04.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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