Gesundheit:Verbände werben für Kuren als Vorsorge

Der Bayerische Hausärzteverband und der Bayerische Heilbäder-Verband wollen Kuren als Präventionsmaßnahme wieder stärker ins Bewusstsein von Ärzten, Patienten und Krankenkassen rücken. "Wir sind überzeugt, dass eine ambulante Vorsorgemaßnahme für die Patienten und für die Kostenträger gewinnbringender sein kann, als bei körperlichen Beschwerden eine Apparatemedizin in Gang zu setzen", sagte Jakob Berger vom Hausärzteverband.

Der Vorsitzende des Heilbäder-Verbands, Klaus Holetschek, verwies darauf, dass die ambulanten Vorsorgemaßnahmen weiter drastisch zurückgingen. So habe es Mitte der Neunzigerjahre bundesweit 900 000 Kuren gegeben, 2016 seien es gerade einmal 41 000 gewesen. Dabei gewinne die Prävention immer mehr an Gewicht, sagte Holetschek. Die Menschen arbeiteten länger und die Volkskrankheiten wie Rückenschmerz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Leiden nähmen rasant zu. Diese Erfahrung machten auch die Hausärzte. Berger sagte, immer öfter habe er es mit dem 30-jährigen Ingenieur oder Manager in der Praxis zu tun, der kurz vor dem Burn-out stehe. Gerade diesen Patienten helfe eine dreiwöchige Kur in einem Heilbad oder Kurort in der Regel mehr "als jede Tablette". Fernab vom Alltagsstress könnten die Patienten dort lernen, wieder auf ihre innere Stimme zu hören. Allerdings wüssten viele Patienten zu wenig über die Vorteile einer ambulanten Vorsorgemaßnahme und den Weg vom Kur-Antrag zur Kur.

© SZ vom 18.08.2017 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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