Gersthofen:Suche nach Frauen wird ausgeweitet

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Polizei fahndet auch außerhalb Schwabens nach Verschwundenen

Von den beiden vermissten Frauen aus Gersthofen bei Augsburg fehlt weiterhin jede Spur. Nun haben die Ermittler die Suche auch außerhalb Schwabens deutlich ausgeweitet. Die Polizei untersucht außerdem intensiv die nähere Umgebung des Ortsteils Hirblingen, dem Wohnort der 49 und 50 Jahre alten Vermissten. Die Hoffnung, die beiden lebend zu finden, ist allerdings gering. "Es besteht der dringende Verdacht, dass sie nicht mehr am Leben sind", sagte Polizeisprecher Manfred Gottschalk am Dienstag. Ein bereits festgenommener Tatverdächtiger hatte nach dem Verschwinden der Frauen einen Spaten im Baumarkt in Gersthofen gekauft, berichtete die Polizei. Es wurde eine entsprechende Quittung gefunden. Der 31-Jährige sitzt seit Donnerstag wegen des Verdachts des Doppelmords in Untersuchungshaft. Er schweigt zu den Vorwürfen. Wie die Opfer wohnt auch der mutmaßliche Täter in Hirblingen. Ob die Ortschaft auch der Tatort ist, sei noch unklar. Laut Polizei soll sich der Verdächtige mit seinem weißen BMW zuletzt im mittelfränkischen Weißenburg, in Garmisch-Patenkirchen, Regensburg und Weiden aufgehalten haben. Sein Auto wird derzeit auf Spuren untersucht. Die Polizei hofft auf Hinweise zum Tathergang. Der Spaten sei bislang noch nicht gefunden worden.

In der Nachbarschaft der Vermissten breitet sich indes Fassungslosigkeit aus. "Es ist natürlich eine große Anspannung da", sagt der katholische Ortspfarrer, Thomas Gerstlacher. "Die Betroffenheit im Ort ist groß." Einheimische berichten, dass die zwei Lebensgefährtinnen eher zurückgezogen gelebt hätten. Auch wenn die beiden Zugezogenen in der Dorfgemeinschaft nicht allzu bekannt waren, spüre man eine allgemeine Bestürzung. Es seien Gerüchte über den Täter im Umlauf. "Kaum einer kann glauben, dass es wirklich einer aus dem Ort ist", sagt ein gebürtiger Hirblinger. "Dass es einen Tatverdächtigen gibt, beruhigt", sagt Bürgermeister Michael Wörle. "Das nimmt die Unsicherheit in der Bevölkerung."

Die Frauen sind bereits seit dem 9. Dezember verschwunden. Gleichzeitig verschwand auch ihr Auto, das mittlerweile nahe ihres Wohnorts gefunden und untersucht wurde. Die Kripo Augsburg ermittelt mit einer 35-köpfigen Sonderkommission namens "Hirblingen". Auch Suchhunde, ein Polizeihubschrauber und Bereitschaftspolizisten aus Dachau und München waren im Einsatz.

© SZ vom 21.12.2016 / anwo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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