Mittelfranken:Polizei: Von Reichsbürger angeschossener Beamter lebt

Ein Polizist bei den Ermittlungen nach den Schüssen auf seine Kollegen in Georgensmünd. (Foto: dpa)
  • Die Polizei in Mittelfranken hat am Mittwochabend eine Falschmeldung herausgegeben und sich kurz darauf dafür entschuldigt.
  • Anders als mitgeteilt sei der von einem "Reichsbürger" schwer verletzte Polizist nicht gestorben.

Nach den Schüssen eines sogenannten "Reichsbürgers" bei einer Razzia im mittelfränkischen Georgensgmünd sind vier Polizisten verletzt worden. Am Abend meldete die Polizei zunächst, einer der Beamten sei seinen Verletztungen erlegen - das dementierte die Einsatzzentrale aber kurz darauf wieder.

Es sei zu einer Falschmeldung gekommen, dafür entschuldigte sich die Polizei. Der 32-jährige schwer verletzte Polizist schwebe nach wie vor in Lebensgefahr, sei aber nicht tot. Wie es zu der falschen Mitteilung von Polizeisprecherin Elke Schönwald kommen konnte, war zunächst unklar.

Der Polizist war bei dem Angriff durch den sogenannten "Reichsbürger" in dessen Haus von mehreren Kugeln am Helm, am Arm und "am Rand der Schutzweste getroffen worden", wie der Polizeipräsident von Mittelfranken, Johann Rast, am Nachmittag sagte. Ein weiterer Beamter erlitt einen Durchschuss am Oberbarm, die beiden anderen Mitglieder des Spezialeinsatzkommandos wurden durch Glassplitter leicht verletzt.

Der Täter wurde festgenommen. Die Behörden hatten am Mittwochmittag mitgeteilt, gegen den Schützen werde wegen versuchten Mordes ermittelt. Am Donnerstag soll er einem Ermittlungsrichter zur Klärung der Haftfrage vorgeführt werden.

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01:20

Georgensmünd
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Er stritt sich mit Behörden, schaltete Anzeigen gegen das Grundgesetz und besaß mehr als 30 Waffen. In seinem Heimatort gilt der Mann als Außenseiter, mehr nicht. Bis er gezielt auf Polizisten schießt.

Von Andreas Glas und Olaf Przybilla

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