VW E-Bugster:Endlich emotional

Volkswagen ist zu deutsch. Trotz technischem Perfektionismus und kluger Markenstrategie haben die Wolfsburger vergessen, dass ein Auto auch ein emotional aufgeladenes Produkt ist. Jetzt zeigt VW ein Einzelstück, das Gefühle weckt: einen Elektro-Roadster auf Basis des Beetle.

Stefan Grundhoff

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Träumen muss erlaubt sein

Quelle: STG

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Volkswagen ist zu deutsch. Trotz technischem Perfektionismus und kluger Markenstrategie haben die Wolfsburger vergessen, dass ein Auto auch ein emotional aufgeladenes Produkt ist. Jetzt zeigt VW ein Einzelstück, das Gefühle weckt: einen Elektro-Roadster auf Basis des Beetle.

So sehr sich Produzenten, Entwickler und Vorstände über die flächendeckende Einführung des modularen Querbaukastens freuen, so wenig geht dabei dem Kunden das Herz auf. Volkswagen ist zu wenig emotional aufgeladen. Da kommt die nächste Generation des Beetle Cabrio gerade recht.

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Wenn der offene Beetle Ende des Jahres in Los Angeles seine Messepremiere feiert und Anfang 2013 in den Handel kommt, dürfen Sonnenanbeter von einer zweiten offenen Version träumen: Ein Roadster im Blechkleid des VW Beetle scheint keine Spinnerei. Als Elektroversion gibt es sogar schon ein Einzelstück, den E-Bugster.

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So aggressiv war bisher noch kein Beetle. Bullige Schürzen, LED-Haken als Tagfahrlicht und ein nennenswerter Heckspoiler; die Schulter hoch, die Dachlinie flach. Die ausgestellten Radhäuser machen den VW E-Bugster drei Zentimeter breiter als das spätere Beetle-Serienmodell, der Rahmen der Frontscheibe wurde und sechs Zentimeter abgeschnitten rund die Neigung um vier auf knapp 55 Grad reduziert. Damit das Ganze noch sportlicher wirkt, senkte VW den Fahrersitz um einen Zentimeter ab.

VW Ragster

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Die Idee des E-Bugsters ist für Volkswagen nicht neu. Vor sieben Jahren wurde die vergangene Beetle-Generation schon einmal aufgeschnitten und auf sportlich getrimmt. Die VW-Fans jubelten, doch der "Ragster" (im Bild) blieb ein Messetraum. "Damals waren wir im Modellzyklus des Beetle zu spät", so Projektleiter Dzemal Sjenar.

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Doch der VW E-Bugster ist nicht nur ein Designkonzept, das in einer sehenswerten  Karosserievariante münden könnte. Die Wolfsburger wollen auch zeigen, dass der Elektroantrieb nach wie vor im Fokus vieler Entwicklungen steht. So verfügt das strahlend weiße Einzelstück des E-Bugsters über einen Stromantrieb, der mit dem des kommenden Elektro-Golf weitgehend identisch ist.

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Das E-Modul leistet 85 Kilowatt, beziehungsweise 115 PS und ein maximales Drehmoment von 270 Newtonmetern. Damit geht der Prototyp mit ausreichendem Temperament zur Sache und surrt munter den Hügel hinauf. Doch mit dem Fahrkomfort des Einzelstücks ist es trotz ordentlicher Verarbeitung nicht weit her. Die 20-Zöller im Retrolook der Fuchsfelge sehen zwar gut aus, machen den Wagen im Fahrbetrieb jedoch ungewöhnlich hart.

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"Die Batterieanordnung des E-Bugster ist gegenüber dem Golf etwas verändert. Das Zellenpaket baut kürzer und höher. Es befindet sich  ausschließlich hinter den Sitzen, damit der Kofferraum erhalten bleibt", erklärt Projektleiter Sjenar. Insgesamt wiegt das Elektromobil 1,4 Tonnen. Das zusätzliche Gewicht der 200-Kilo-Batterie über der Hinterachse macht den E-Bugster sogar noch etwas sportlicher, denn die Gewichtsverteilung ist besser als beim der Version mit Verbrennungsmotor.

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Sechs Monate haben Sjenar und ein Team aus Versuchsbau, Design und Antrieb an dem Prototypen gebastelt. Die ungewöhnlich kurze Zeit hat einen einfachen Grund. Der VW E-Bugster ist überaus seriennah. Doch die offene Version des Beetle hat sich nicht nur im modilaren Querbaukasten bedient. Immerhin sind 90 Prozent der Komponenten des Einzelstücks E-Bugster Serienteile des neuen Cabriolets.

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Im Innenraum bietet der E-Bugster einige Überraschungen. Hingucker ist der elektrische Pulsschlag, der beim Starten der Elektrozündung hintergründig durch die weiße Designpaneele des Armaturenbretts wandert. Über das große TFT-Display lassen sich verschiedene Fahrzeugfunktionen bedienen.

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Der sportliche VW Bugster hat das Potenzial, die Marke Volkswagen emotional aufzuladen, auch wenn er nur mit konventionellem Verbrennungsmotor ausgestattet auf den Markt kommen sollte. Eine entsprechend motorisierte Serienversion mit einem Turbo-Direkteinspritzer könnte um die 30.000 Euro kosten - sofern sie jemals gebaut wird.

© süddeutsche.de/pi/goro/kaeb
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