Rückruf in den USA:Die Spinnen bei Suzuki

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Suzuki muss 19 000 Exemplare des Modells Kizashi wegen des Spinnen-Problems zurückrufen. (Foto: Suzuki)

Ungewöhnliche Rückrufaktion: Weil eifrige Spinnen die Tankleitungen bevölkern, muss Suzuki zehntausende Autos in den Werkstätten überprüfen. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Hersteller gegen dieses Problem kämpft.

  • Suzuki ruft in den USA 19 000 Autos zurück, weil sich Spinnen im Kraftstoffsystem einnisten.
  • Ihre sackartigen Netze in Lüftungsleitungen sorgen für Brandgefahr.
  • Mazda musste schon zwei Rückrufaktionen wegen Spinnennetzen durchführen.
  • Deutschland ist nicht gefährdet.

Dieses Modell ist vom Rückruf betroffen

Die Vorliebe von Spinnen für Benzingeruch hat Suzuki in den USA zu einer ungewöhnlichen Rückrufaktion veranlasst. Mehr als 19 000 Exemplare der Mittelklasselimousine Kizashi, die zwischen Oktober 2009 und Juli 2012 gebaut wurden, müssen in die Werkstatt. Bei dem Rückruf handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Laut Suzuki sind keine Unfälle oder Verletzungen im Zusammenhang mit dem Problem bekannt.

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2014 ist das Jahr der Auto-Rückrufe. Das bestätigt eine aktuelle Studie, die die Zahlen des US-Marktes ausgewertet hat. Unrühmlicher Spitzenreiter in der Statistik ist ein US-Hersteller, der in diesem Jahr schon einige Negativschlagzeilen produzierte.

Sackartige Gespinste führen zu Unterdruck im Kraftstoffsystem

Die Spinnen werden von den Treibstoffdämpfen angelockt und nisten sich in den Lüftungsleitungen von Benzintanks ein. Ihre sackartigen Gespinste können die Schläuche verstopfen und einen Unterdruck erzeugen. Der Tank könnte Risse bekommen und im Extremfall platzen. Nach Angaben der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA kann dies schlimmstenfalls zum Brand führen. Suzuki kündigte an, Tanks zu ersetzen, in denen die Netze der Spinne gefunden würden. Zudem soll eine Sperre installiert werden, die die Spinne daran hindern soll, in die Lüftungsleitungen zu gelangen.

Zwei Mazda-Rückrufe wegen der Gelben Sackspinne

Suzuki teilte nicht mit, um welche Spinnenart es sich handelt. Beim japanischen Rivalen Mazda hatte die Gelbe Sackspinne in der Vergangenheit für Rückrufaktionen gesorgt. Erstmals trat das Problem 2011 auf, als der Hersteller in den USA, Kanada und Mexiko etwa 65 000 Fahrzeuge seines Mittelklassemodells Mazda 6 wegen des Problems zurückrufen musste. Die Japaner bauten damals eine zusätzliche Feder ein, die die Tiere daran hindern sollte, in das Kraftstoffsystem zu gelangen. Dennoch nistete sich die Spinne in mindestens neun Fällen abermals in den Entlüftungsleitungen des Mazda 6 ein. Bei einem erneuten Rückruf im April 2014 mussten 42 000 Autos in die Werkstätten beordert werden.

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Der US-Hersteller General Motors kommt nicht zur Ruhe. Zum wiederholten Mal in diesem Jahr ruft der amerikanische Automobilkonzern Fahrzeuge zurück in die Werkstätten - diesmal auch wegen Problemen mit den Sicherheitsgurten.

Warum das Problem ausgerechnet beim Mazda 6 auftauchte, konnte nicht abschließend geklärt werden. Die Techniker vermuten einen Zusammenhang mit dem Produktionsstandort in Flat Rock, Michigan, wo alle betroffenen Autos gefertigt wurden. Sollte das tatsächlich der Grund für das Problem sein, ist die Gefahr inzwischen gebannt: Mazda stellte Produktion dort 2012 ein. Suzuki hat sich wegen schlechter Absatzzahlen inzwischen vom amerikanischen Markt zurückgezogen.

Keine Spinnen-Gefahr in Deutschland

Deutsche Suzuki- und Mazda-Fahrer müssen sich keine Sorgen machen, dass sich die Spinnen auch in ihren Autos einnisten. Die in Europa heimischen Arten der Sackspinne sind bislang noch nicht durch eine besondere Affinität zu Benzindämpfen auffällig geworden.

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