Peugeot 307 SW:Französisches Variété

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Peugeot gibt in diesem Frühjahr Vollgas. Mit insgesamt drei Weltpremieren (206 SW, 307 SW und 807) will der französische Hersteller noch vor dem Sommer den europäischen Automarkt erobern.

Stefan Grundhoff

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Erste Trumpfkarte in der französischen Van-Invasion ist der Peugeot 307 SW, eine Mischung aus Minivan und Kombi. (Foto: Foto: autocert.de)

"Wir haben keine feststehende Bedeutung für die Bezeichnung 307 SW. Sie kann vieles heißen: Sport Wagon, Space Wagon, Sun Wagon - jeder kann seine eigene Bedeutung finden", erklärt Bruno Pierre, Verkaufsdirektor von Peugeot-Europa.

Diese französischen Autobauer haben derzeit viel zu lachen. Die im vergangenen Jahr mit dem Golf-Konkurrenten Peugeot 307 gestartete Modelloffensive läuft überaus erfolgreich. Zahlreiche Auszeichnungen und die saubere Dieseltechnik FAP (Partikelfilter) taten ihr Übriges, um Peugeot in der Mittelklasse auf die Erfolgsspur zu bringen.

Löwen-Kampfansage

Große Hoffnungen ruhen auf dem neuen Peugeot 307 SW, jener Mischung aus jungem Lifestyle-Kombi und variablem Minivan im Mittelklasseformat. So zielt der neue Stern am 307-Himmel auf die K(l)assenschlager Opel Zafira und Renault Mégane Scénic.

Zudem gibt es einen deutlichen Zeitvorsprung gegenüber der deutschen Konkurrenz von Ford oder VW. Die bringen ihre Minivans im Focus- und Golfformat frühestens 2004 auf den Markt.

Platz an der Sonne

Wettbewerbswirksam schicken die Konstrukteure den 307 SW mit einem sonnigen Clou ins Rennen um die Familiengunst: Serienmäßig verfügt der gegenüber der "normalen" Limousine um 22 Zentimeter gewachsene Peugeot 307 über ein 1,33 Quadratmeter großes Glasdach.

Das sorgt auf allen Plätzen für reichlich Sonne. Und wird das Wetter einmal schlechter, genügt ein Knopfdruck und eine Lamellenverkleidung schiebt sich leise unter den Dachhimmel.

Leider wurde bei der Platzierung des Schalters offensichtlich nicht nachgedacht. Er befindet sich versteckt und schlecht erreichbar zwischen den Frontsitzen.

Mobiliar...

Schade: Insbesondere aus Stabilitätsgründen lässt sich die große Dachluke nicht wirklich öffnen. So sind die bis zu sieben Passagiere auf das Können der serienmäßig eingebauten Klimaanlage angewiesen.

Pfiffig ist das Sitzkonzept des 307 SW. Serienmäßig verfügt er über fünf Einzelsitze. Gegen Aufpreis sind zwei weitere Sitze für die dritte Sitzreihe erhältlich. Hier haben real jedoch nur Passagiere im Kindesalter (bis 1,60 Meter Körpergröße) ausreichend Platz.

Wer möchte, kann den mittleren Fondsitz zum Tisch umklappen und die beiden äußeren Sitze nach hinten verschieben. So haben auch Basketballriesen aus der NBA massig Beinfreiheit. Nur leider fehlt die nötige Kopffreiheit. Unterhaltung im Fond bietet das optional erhältliche Bildschirmsystem.

...und Motoren

Für den 307 SW stehen vier Motoren zur Auswahl. Die bekannten Dieselaggregate mit 2,0 Liter Hubraum und 90 bzw. 107 PS (66 und 79 kW) haben deutlich größere Erfolgsaussichten als die zwei Benzinmotoren (1.6 und 2.0) mit 109 und 136 PS (80 und 100 kW).

Die beste Wahl ist der "große" Diesel 307 SW HDI FAP, der zudem mit dem zukunftsweisenden Rußpartikel-Filter ausgestattet ist.

Einen Inbegriff von Sportlichkeit darf der Fahrer insbesondere bei familiärer Beladung allerdings nicht erwarten. Zumindest gibt es ein Drehmoment von 250 Nm bei 1.750 U/min und einen Durchschnittsverbrauch von 5,4 Litern Diesel aud 100 Kilometer.

Für den flotten Freizeitsportler

Wer Platz für ein Fahrrad oder andere platzintensive Sportgeräte benötigt, kann die Sitze mit wenigen Handgriffen ausbauen. So liegt das Ladevolumen zwischen kargen 137 Litern (sieben Sitze) und beachtlichen 1.530 Litern (zwei Sitze).

Das vom 307 bekannte, gute Fahrwerk wurde beim Peugeot 307 SW nur geringfügig modifiziert. Aufgrund des um 140 Kilogramm höheren Leergewichts und wegen bis zu sieben Personen "Zuladung" gibt es eine härtere Abstimmung der Hinterachse.

Für genügend Fahrkomfort sorgt insbesondere der um zehn Zentimeter verlängerte Radstand. So macht der SW auch bei schneller Kurvenfahrt und unebener Fahrbahn eine gute Figur. Dringend geraten sei jedoch zu den aufpreispflichtigen 16- oder 17-Zoll-Felgen.

Der Einstiegspreis für den Peugeot 307 SW 1.6 liegt bei 18.650 Euro. Der vernünftig ausgestattete 307 SW HDI FAP Premium kostet 22.550 Euro. Wem der 307 SW nicht gefällt...

...der hat letztlich auch kein unlösbares Problem: Zeitgleich kommt die normale Kombivariante 307 "Break" auf den Markt. Es ist jedoch zu erwarten, dass der SW deutlich besser sein braver Kombibruder einschlägt.

Quelle: autocert.de

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