Diese Woche:Vollgas auf der Straße

Der Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß sinkt - nur nicht im Verkehr, so die aktuellen Daten des Umweltbundesamtes. Hauptgrund ist der steigende Straßengüterverkehr, aber auch der SUV-Trend macht sich bemerkbar.

Von Joachim Becker

Der Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß sinkt in allen Bereichen der Gesellschaft - nur nicht im Verkehr. Auf diese einfache Formel lassen sich die aktuellen Daten des Umweltbundesamtes (UBA) bringen. Kein Wunder, denn zwischen 1999 und 2012 legte allein der Güterverkehr gemessen in Tonnenkilometern um 27,4 Prozent zu. Immer mehr Nutzlast wird auf der Straße befördert: Das Transportaufkommen der Lkw stieg um 31 Prozent. Der motorisierte Individualverkehr wuchs um etwa fünf Prozent und behielt seine dominante Stellung: Der Anteil am gesamten Personenverkehrsaufwand ging von 1999 (82,0 Prozent) bis 2012 (80,5 Prozent) kaum zurück. Explizit prangert das UBA immer PS-stärkere und größere Pkw an, die den Vorteil von sparsameren Motoren aufgezehrt hätten. Tatsächlich stieg die Leistung von Neuwagen in Deutschland seit 1995 von 95 auf 140 PS im Jahr 2014. Der SUV-Trend werde auch in den nächsten Jahren zu steigenden PS-Zahlen führen, prognostiziert das Center Automotive Research (CAR). Allerdings ist der Normverbrauch erheblich gesunken - bei Pkw der deutschen Konzernmarken von 8,4 Liter im Jahr 1995 auf 5,4 Liter im Jahr 2014. Das UBA fordert eine stärkere Förderung von alternativen Antrieben. Doch die Regierung sitzt das Thema trotz der verfehlten Klimaziele im Verkehr weiter aus.

© SZ vom 08.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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