Diese Woche:Unter Strom

Die Anzeichen verdichten sich, dass die Förderung von Elektrofahrzeugen deutlich verstärkt werden soll. Kaufanreize wird es wohl auch für Plug-in-Hybride geben, die lediglich 30 bis 50 Kilometer stromern können.

Von Joachim Becker

Die Anzeichen verdichten sich, dass die Förderung von Elektrofahrzeugen deutlich verstärkt werden soll. Nicht nur Umweltministerin Barbara Hendricks, sondern auch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel sprechen sich für eine Kaufprämie aus. Im Februar soll dem Kanzleramt ein neues Förderprogramm vorgelegt werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es Kaufanreize nicht nur für reine Elektrofahrzeuge, sondern auch für Plug-in-Hybride geben, die lediglich 30 bis 50 Kilometer stromern können. Doch die Steckdosen-Hybride sind eine Mogelpackung: Ihre Normverbrauchswerte von zwei bis drei Liter je 100 Kilometer sind realitätsfern. Viele Nutzer verzichten obendrein auf das unhandliche Nachladen per Kabel. Damit werden die vermeintlichen Klimaretter vollends zur Farce, denn sie schleppen das Batteriemehrgewicht von mehr als 100 kg nutzlos mit sich herum. Vor allem verlängert diese Brückentechnologie die Lebenszeit der Antriebsarchitekturen für Verbrennungsmotoren. Das freut die Autoindustrie, bringt für eine schnelle Weiterentwicklung zur Elektromobilität aber wenig. Hundertprozentige Stromer sollten die beste Prämie kriegen.

© SZ vom 16.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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