Diese Woche:Marder-Alarm

Rekordhoch bei den Marderschäden: Geschätzte 75 Millionen Euro werden deutsche Autofahrer in diesem Jahr für die Reparaturen bezahlen - Tendenz steigend. Vor zehn Jahren lag die Zahl der Vorfälle noch um ein Viertel niedriger.

Von Joachim Becker

So hatten wir uns den Klimawandel nicht vorgestellt. Dank des milden Wetters und reichen Futterangebots sind deutsche Städte echte Marder-Paradiese. Nach Angaben des Versicherungsportals Knip.de zerstören die nachtaktiven Raubtiere bereits in rund 233 000 Fällen Kabel oder Isoliermatten im Motorraum. 2007 lag die Zahl der Vorfälle noch bei 175 000. Geschätzte 75 Millionen Euro werden deutsche Autofahrer in diesem Jahr für die Reparaturen bezahlen - Tendenz steigend. Der Werkstattbesuch nach einem Marderschaden kostet durchschnittlich zwar nur rund 260 Euro, doch im Einzelfall können die Schäden erheblich teurer sein. Die zur Marderabwehr empfohlenen Methoden oder Einbauten erweisen sich übrigens oft als teuer und sinnlos. An einen "Marder-Schreck" mittels Ultraschall gewöhnen sich die cleveren Tierchen bald. Auch Duftstoffe helfen wenig, da Marder eher unempfindlich gegen Urinstein sind. Hilfreich soll hingegen eine regelmäßige Motorwäsche sein, weil sie Gerüche von Rivalen eliminieren.

© SZ vom 29.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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