Diese Woche:Drogen am Steuer

Idiotentest heißt die MPU im Volksmund. Doch die Medizinisch-Psychologische-Untersuchung wird meist angeordnet, wenn beim Fahren wiederholt Drogen im Spiel sind. Im Jahr 2013 waren sie die Ursache für über 20 000 Verkehrsunfälle.

Von Joachim Becker

Idiotentest heißt die MPU im Volksmund. Zu Unrecht, denn die Medizinisch-Psychologische Untersuchung wird meist angeordnet, wenn beim Fahren wiederholt Drogen im Spiel sind. Insgesamt 91 536 MPU-Gutachten wurden im vergangenen Jahr erstellt - das sind 3,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei 48 Prozent der Personen war eine Alkoholauffälligkeit der Grund für die Begutachtung. Während die Anzahl der Alkohol-Wiederholungstäter um 5,9 Prozent zurückging, stiegen die Fälle von Drogen- und Medikamentenmissbrauch um 2,3 Prozent an. Insgesamt fallen zwar nur 23 Prozent der MPU-Verfahren in diesen Bereich, doch die Dunkelziffer ist aufgrund von Nachweißproblemen hier besonders hoch. Wie groß die Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer ist, zeigt der Blutzoll des Jahres 2013: Bei Unfällen unter Alkoholeinfluss wurden 8225 Pkw- und 410 Motorradfahrer verletzt oder getötet. 970 Pkw- und 58 Motorradfahrer standen bei solchen Unfällen unter dem Einfluss anderer berauschender Mittel.

© SZ vom 27.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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