Sechs mal die Woche trainieren die U-18 Leichtathleten der LG-Sempt in Poing. Simon Holländer (16), Korbinian Obermaier (16) und Felix Kerger (18) sind Teil der Gruppe. Dabei geht es vor allem um Kraft, Technik und Ausdauer. Über die Woche verteilt kümmert sich Trainer Andreas Streng um einen ausgeglichenen aber strikten Trainingsplan. Bei Zehnkämpfern umfasst dieser den grundsätzlichen Aufbau von Kraft und Tempo bis hin zu Wurf- und Sprinttraining. Alle Disziplinen der Leichtathletik werden abgedeckt. Dass sich das stramme Programm in der Leistung widerspiegelt, zeigt der Erfolg bei den Bayerischen Meisterschaften im Zehnkampf letztes Jahr. Die Drei holten im Team den ersten Platz. Der Zehnkampf besteht aus einem 100-Meter-Sprint, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, einem 400-Meter-Lauf, 110 Meter Hürden, Diskuswurf, Stabhochsprung, Speerwurf und 1500 Meter laufen.
Simon Holländer macht seit seinem achten Lebensjahr Leichtathletik. Sein anderes Hobby, Fußball, rückte dadurch immer mehr in den Hintergrund, inzwischen hat er sich voll und ganz dem Allround-Sport verschrieben. Korbinian Obermaier ist noch länger dabei. "Seitdem ich denken kann", sagt er nach kurzer Überlegungszeit. Seinen Einstieg fand er bei den Semptflöhen, der jüngsten Trainingsgruppe der LG. Auch er hat sein ehemaliges Hobby Schwimmen für Leichtathletik aufgegeben. Die beiden haben sich durch die Leichtathletik kennen gelernt und daraus hat sich eine echte Freundschaft entwickelt. Dass Simon Holländer auf das Gymnasium in Markt Schwaben geht und Korbinian Obermaier auf die Realschule in Poing, macht das gemeinsame und häufige Training wieder wett.
Felix Kerger hat ebenfalls in jungen Jahren mit der Leichtathletik angefangen. Seit seinem sechsten Lebensjahr trainiert er bereits. In seiner noch jungen Sportlerkarriere hat er bereits viel ausprobiert wie Basketball und Tennis. Immerhin konnte sich Handball erfolgreich neben der Leichtathletik halten. Trotz seinem Talent muss der Sport nun erst einmal zurückstecken. Erstens fällt er ab dieser Saison aus der Altersklasse U-18 heraus und zweitens wird er sich mit dem Abitur in der Tasche genug Gedanken um seine Zukunft machen müssen.
Einen Konflikt zwischen Schule und Sport gab es bei den Trainingspartnern jedoch nie. Korbinian Obermaier gibt zwar zu, dass es jetzt ein wenig stressig werden könnte durch seinen Realschulabschluss, doch er räumt ein, dass er in der Zeit, in der er nicht ins Training gehen würde, auch nicht lernen würde. Auch für Simon wird es an Tagen mit Nachmittagsunterricht anstrengend. Oft ist er nach der Schule nur kurz zu Hause und geht dann gleich weiter auf den Sportplatz. "Wenn man die richtige Einstellung hat, dann schafft man das auch", sagt Coach Andreas Streng. Klar macht er Ausnahmen und passt das Training dementsprechend an, was bedeutet, dass eher weniger wichtige Trainingseinheiten auch mal ausgelassen werden können. Man merke den Athleten ja an, wenn sie eine Prüfung im Hinterkopf haben und sich nicht mehr voll auf Stabhochsprung und Co. konzentrieren.
Das gute beim Teamwettkampf ist Streng zufolge, dass die individuellen Eignungen der Athleten auf die verschiedenen Disziplinen abgestimmt werden können. Das ist auch gut so, da die Sportler unterschiedliche Vorlieben haben. Für Simon sind es Hürdenlauf und 1500-Meter-Lauf, Felix liegt das Speerwerfen und der Hochsprung. Die einzige "Disziplin", die wiederum Korbinian nicht so liegt, ist frühes Aufstehen am zweiten Wettkampftag.
Der Sport nimmt viel Zeit und Energie in Anspruch, und um für die deutschen Meisterschaften bereit zu sein, muss noch das ein oder andere Defizit ausgeglichen werden. Andere sind über Pfingsten in den Urlaub gefahren, für die Athleten der LG-Sempt hießen die freien Tage aber: Mehr Zeit fürs Trainieren.