Zoologie:Grünzeug macht dick

Pflanzenfresser haben einen größeren Bauch als Fleischfresser, um die schwer verdaulichen Blätter und Gräser verwerten zu können. Bei Dinosauriern gilt dieser Zusammenhang rätselhafterweise aber nicht.

Von Marlene Weyerer

Weil Pflanzen schwerer zu verdauen sind als Fleisch, hat das Nashorn (erste Zeile links) einen doppelt so großen Bauchraum wie der Löwe (erste Zeile rechts). Selbst das Faultier zwischen den beiden hat fast so viel Platz für seine Verdauung wie der große Fleischfresser, obwohl es viel kleiner ist. Nur bei Dinosauriern (letzte Zeile) geht die Gleichung nicht auf. Es gibt in Bezug zur Gesamtgröße keinen Unterschied zwischen dem Bauchumfang des pflanzenfressenden Triceratops (links) und dem des fleischfressenden Tyrannosaurus (rechts). Obwohl lange vermutet, gab es bislang keine wissenschaftlichen Belege für die These, dass Tiere, die sich von Pflanzen ernähren, einen größeren Bauchraum haben als Fleischfresser. Jetzt haben Forscher aus Berlin und Zürich anhand von Skeletten den Bauchumfang von mehr als 120 Tetrapoden, also Wirbeltieren mit vier Gliedmaßen, verglichen ( Journal of Anatomy). Sie untersuchten verschiedene Arten von der Urgeschichte bis heute. Dazu rekonstruierten sie mit einer Computeranimation das Volumen zwischen der Wirbelsäule, dem Brustkorb und dem Becken. Dieses ist bei Säugetieren je nach Diät unterschiedlich, bei Dinosauriern nicht.

© SZ vom 07.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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