Wilderei:Der Weg des Elfenbeins

DNA-Proben aus konfiszierten Elefanten-Stoßzähnen können neuerdings dabei helfen, Schmuggler zu entlarven. Eine Studie zeigt, wie sich Jagdreviere und Handelsrouten aufdecken lassen.

Von Sandra Sperling

Forensische Methoden ermöglichen es neuerdings, die Handelsrouten von Elfenbeinschmugglern zu enttarnen. Eine Studie im Fachmagazin Science Advances zeigt, wie sich Erbgut aus konfiszierten Elefanten-Stoßzähnen mit geografischen Datensätzen abgleichen lässt. Dazu haben Forscher um Samuel Wasser vom Center for Conservation Biology der University of Washington Genmaterial von Elfenbein untersucht, das zwischen 2006 und 2015 geschmuggelt wurde. Die DNA konnten sie mit einer Karte abgleichen, auf der genetische Daten von Elefanten aus ganz Afrika eingezeichnet sind. Auf diese Weise ist es den Forschern gelungen, die Herkunft des Elfenbeins auf ein Gebiet mit einem Umkreis von 300 Kilometern einzugrenzen. Neben der Herkunft der gejagten Elefanten werden durch die Methode auch Zusammenhänge zwischen verschiedenen Schmuggelladungen oder sogar Handelsrouten und -zentren sichtbar. Oft verteilen Schmuggler ihre Ware nämlich tonnenweise auf verschiedene Containerschiffe. 70 Prozent des geschmuggelten Elfenbeins werden auf diese Weise transportiert. Wird zum Beispiel ein Stoßzahn eines Tieres in Westafrika entdeckt und der zweite Zahn desselben Tieres in einem Container in Malaysia, liegen mit der neuen Methode stichhaltige Beweise für eine Handelskette vor.

© SZ vom 21.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: