Warnung des Militärs:"Klimawandel bedroht die Nationale Sicherheit der USA"

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Ex-US-Generäle fürchten, dass die Veränderung des Klimas Kriege und Terrorismus fördern werden. Auch die Vereinten Nationen haben sich des Themas angenommen.

Die weltweite Klimaerwärmung stellt nach einem Bericht ranghoher US-Ex-Militärs eine ernste Gefahr für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten dar.

Die jetzt veröffentlichte Studie mit dem Titel "Die nationale Sicherheit und die Bedrohung durch den Klimawandel" widmet sich neben den Auswirkungen der Erwärmung für die Umwelt insbesondere den Risiken, die der Klimawandel für die Sicherheitsinteressen der USA darstellt.

In politisch instabilen Regionen könnte eine Klimakatastrophe Extremismus und Terrorismus fördern, warnen die ehemaligen Generäle in ihrem Bericht.

Konflikte um Ressourcen vorprogrammiert

Die Studie stützt sich auf Prognosen des Weltklimaberichts, wonach die globale Erwärmung zu häufigeren schweren Stürmen, Trockenheiten und Überschwemmungen sowie einem Ansteigen der Meeresspiegel infolge des Abschmelzens der polaren Eismassen und von Gletschern führen werde.

Eine Folge könnten Massen-Migrationsbewegungen sein, die zu Spannungen an Landesgrenzen führen könnten. Das wiederum könnte zur Folge habe, dass häufiger Hilfe bei Evakuierungen und Unterstützung bei internationalen Rettungseinsätze geleistet werden müsse. Auch Konflikte um Ressourcen wie Trinkwasser würden zunehmen.

Ein solches Szenario könne zu einer höheren Belastung für die US-Streitkräfte führen, schlussfolgern die Autoren der Studie. "Der Klimawandel könnte Bedingungen schaffen, die den Krieg gegen den Terrorismus verlängern", warnte der Admiral im Ruhestand, Joseph Lopez, ehemaliger Oberkommandierender der US-Seestreitkräfte in Europa.

Menschenleben als Preis

Die Verringerung des CO2-Ausstoßes sei daher eine "Notwendigkeit", um diesen Herausforderungen zu begegnen.

"Wir werden kurzfristig wirtschaftlich auf die eine oder andere Art dafür bezahlen, um dieses Gas zu reduzieren, andernfalls werden wir später militärisch mit dem Verlust von Menschenleben bezahlen", schrieb der ehemalige Kommandeur der US-Armee im Nahen Osten, Marineinfanterie-General Anthony Zinni.

Auch die UN hat sich des Themas angenommen und wird am heutigen Dienstag eine Sitzung dazu eröffnen. Geleitet wird diese von der britischen Außenministerin Margaret Beckett.

"Es ist einfach nicht vorstellbar, dass es keine tiefen und möglicherweise verheerenden Auswirkungen für unsere kollektive und individuelle Sicherheit geben wird." sagte Beckett. Sie verwies in ihrer Rede vor einer britisch-amerikanischen Wirtschaftsorganisation auf die Lage in den Entwicklungsländern, die besonders unter dem Klimawandel leiden werden.

Schon heute eindeutige Entwicklungen

So gelte die zunehmende Trockenheit im Sudan bereits jetzt als ein wichtiger Grund für den Konflikt in Darfur. Die Menschen in Entwicklungsländern könnten in ihrem Kampf ums Überleben durch den Klimawandel dazu gebracht werden, "rauszugehen und sich zu nehmen,was sie für sich brauchen".

Beckett rief dazu auf, die "größte Public-Private-Partnership aller Zeiten" ins Leben zu rufen: Die Regierungen müssten den Rahmen abstecken, in dem Unternehmen mit Innovationen und Initiativen für eine Reduzierung der CO2-Emissionen sorgten. An der Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Dienstag sollte für Deutschland nach Angaben des Auswärtigen Amtes Botschafter Thomas Matussek teilnehmen, der ständige Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen in New York.

© AFP/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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