Verkehr:Unfallgefahr an Halloween

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Der Brauch aus den USA ist in Deutschland längst populär, doch es gibt gesundheitliche Gründe, Halloween abzulehnen. Kaum eine Phase im Jahr ist für Fußgänger so gefährlich wie die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November.

Von Werner Bartens

Der Brauch aus den USA ist in Deutschland längst populär, doch es gibt - neben kulturellen Vorbehalten - auch klare gesundheitliche Gründe, Halloween abzulehnen. Kaum eine Phase im Jahr ist für Fußgänger so gefährlich wie die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November, wie Ärzte aus Nordamerika im Fachblatt JAMA Pediatrics zeigen. Eine Analyse von Daten aus den vergangenen 40 Jahren ergibt eine deutlich erhöhte Unfallgefahr am Abend vor Allerheiligen. Das Risiko, als Fußgänger am Halloween-Abend tödlich zu verunglücken, liegt demnach 43 Prozent höher als an anderen Tagen. Besonders gefährdet sind Kinder zwischen vier und acht Jahren, bei denen es im Vergleich zu anderen Tagen zehnmal so oft zu fatalen Unglücken kommt.

"Beim Nachbarn zu klingeln und Süßes-oder-Saures zu rufen, hat für Kinder seit mehr als einem Jahrhundert Tradition und Partys für Erwachsene werden immer populärer", sagt John Staples von der University of British Columbia in Vancouver, der die Studie geleitet hat. "Wir haben uns gefragt, ob die Kombination aus dunklen Kostümen, Aufregung und Alkohol die Straßen für Fußgänger gefährlicher macht - und tatsächlich ist das so." Die Forscher hatten Unfalldaten aus den USA von 1975 bis 2016 ausgewertet und kamen auf vier zusätzliche Todesfälle an einem durchschnittlichen Halloween im Vergleich zu normalen Tagen.

Die gefährlichste Uhrzeit lag zwischen 17 und 20 Uhr. Halloween-Rituale selbst tragen allerdings auch zur erhöhten Gefahr bei: So finden die Hausbesuche in der Dämmerung und damit bei schlechter Sicht statt, Gesichtsmasken schränken den Blick ein und manche Verkleidung lässt Fußgänger spät erahnen. Soll der Brauch beibehalten werden, könnte man sich in Wohngebieten wenigstens auf einen autofreien Abend einigen, schlagen die Autoren vor.

© SZ vom 31.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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