Unnützes Google-Doodle-Wissen:Eine Sonne als Mittelpunkt für sechs Planeten

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Er war einer jener klugen Köpfe, die das Weltbild des Mittelalters revolutionierten. Nikolaus Kopernikus schrieb im 16. Jahrhundert von sechs Planeten, die sich auf kreisförmigen Bahnen um den Mittelpunkt Sonne bewegen. Doch auch seine Theorie hatte Fehler und bedurfte der Weiterentwicklung durch berühmte Wissenschaftler.

Immer wieder zeigt Google auf der Startseite bunte Bilder oder Animationen - und erinnert damit an besondere Menschen oder Ereignisse. Wir sagen Ihnen, was Sie zum Google-Doodle unbedingt wissen müssen. Heute: 540. Geburtstag von Nikolaus Kopernikus

Das ist zu sehen:

Zum 540. Geburtstag von Nikolaus Kopernikus zeigt das Google-Doodle heute das wichtigste wissenschaftliche Vermächtnis des in Thorn (Toruń) geborenen Arztes, Juristen und Domherren: das heliozentrische Weltbild. Dabei handelt es sich um die richtige Vorstellung, dass sich die Erde und die anderen Planeten um die Sonne bewegen, die für ihn allerdings noch der Mittelpunkt der Welt war. In diesem Punkt lag auch er falsch. Auch kannte er nur sechs der acht Planeten (oder neun, wenn der Zwergplanet Pluto mitgezählt wird) unseres Sonnensystems - Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn. Auch ging er von kreisförmigen Umlaufbahnen aus.

Drei Dinge, die Sie wissen müssen:

  • Kopernikus glaubte nicht daran, dass die Erde der Mittelpunkt der Welt sei. Um das Jahr 1509 entwickelte er die Theorie, wonach sich die Planeten um die Sonne bewegten: "Alle Bahnen umgeben die Sonne, als stünde sie in aller Mitte, und daher liegt der Mittelpunkt der Welt in Sonnennähe." Die scheinbare Bewegung der Sterne am Nachthimmel erklärte er mit der Eigenrotation der Erde.
  • Seine Ideen schrieb er im "Commentariolus" nieder, den er jedoch nur vertrauten Personen zeigte - aus Angst davor, sich in der Fachwelt lächerlich zu machen. Die war zum damaligen Zeitpunkt, ebenso wie die Kirche, noch vom geozentrischen Weltbild des Ptolemäus überzeugt. Erst kurz vor seinem Tod am 24. Mai 1543 veröffentlichte er sein Hauptwerk "De Revolutionibus Orbium Coelestium", das er Papst Paul III. widmete. Im Gegensatz zum deutlich später geborenen Galileo Galilei blieben dem Preußen Kopernikus damit Prozesse durch die katholische Kirche erspart. Sein Werk landete dennoch auf dem Index, und auch Reformator Martin Luther reagierte mit Missfallen: "Der Narr will mir die ganze Kunst Astronomia umkehren!", soll er gesagt haben.
  • Die Vorstellung von einer heliozentrischen Welt war auch zu Lebzeiten Kopernikus' nicht neu. Schon in der Antike lassen sich vergleichbare Ideen nachweisen, sie fanden jedoch keine Beachtung. Kopernikus stützte sich vor allem auf den Philosophen Nikolaus von Kues und den Mathematiker Regiomontanus. Doch erst nach Kopernikus' Tod und mit Hilfe weiterer Wissenschaftler setzte sich das heliozentrische Weltbild durch. So berechnete Johannes Keppler die ellipsenförmigen Bahnen der Planeten, und Isaac Newton begründete diese mit der Gravitation, das heißt dem Gesetz von der Anziehungskraft zwischen Massen.

Interessant für:

Hobby-Astronomen, Multitalente und für jene, die mehr über das Verhältnis von Glauben, Religion und Wissenschaft erfahren möchten.

Mit diesem Satz können Sie beim Mittagessen punkten:

"Wusstet ihr schon, dass Kopernikus' Schriften erst Anfang des 19. Jahrhunderts vom Index der katholischen Kirche gestrichen wurden?"

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