Umwelt:Rettet den Pando

Der Klonwald "Pando", der als ein einziges Lebewesen gilt, ist 14000 Jahre alt. Hirsche und andere Pflanzenfresser haben ihm derart zugesetzt, dass er wahrscheinlich nicht mehr zu retten ist.

Von Hanno Charisius

Im amerikanischen Bundesstaat Utah wächst eine riesige Zitterpappel-Kolonie, die aus etwa 47 000 einzelnen Bäumen besteht. Weil es allesamt genetisch nahezu identische Klone sind und sie durch die Wurzeln unter der Erde miteinander in Verbindung stehen, wird dieser Wald als ein Organismus betrachtet und Pando genannt, nach dem lateinischen Begriff für "ausbreiten". Botaniker schätzen, dass der Wald aus einem Baum etwa 14 000 Jahre alt ist, "aber jetzt kollabiert er vor unseren Augen", sagt der Ökologe Paul Rogers von der Utah State University, der zusammen mit seinem Kollegen Darren McAvoy Inventur gemacht hat im Klon-Wald. Der Hauptgrund dafür seien Maultierhirsche und andere Pflanzenfresser, die Baumsprosse verspeisen. Die beiden Wissenschaftler machen einige Fehlentscheidungen in der Vergangenheit dafür verantwortlich, dass der Zustand des Waldes so schlecht ist. Schon vor einigen Jahren hatten Tiere nahezu alle jungen Baumsprosse des Klon-Waldes gefressen, woraufhin Förster im Jahr 2013 ein kleineres Areal umzäunt hatten. In diesem Bereich konnte sich Pando etwas erholen. Wie Rogers und McAvoy jetzt im Fachblatt P lo s one berichten, brachte das Einzäunen eines größeren Waldstücks dagegen überhaupt nichts.

© SZ vom 22.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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