Tipps für Tierhalter:Streicheln ohne Risiko

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Der Fall der infizierten Katze auf Rügen hat bei vielen Menschen in Deutschland zu Verunsicherung geführt. Schweben Haustierbesitzer nun selbst in Gefahr, an der Vogelgrippe zu erkranken? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Sebastian Herrmann

Ist die Gefahr für den Menschen durch die Infektion eines Säugetiers gestiegen?

Das Ansteckungsrisiko für den Menschen hat sich auch nach dem Tod der mit dem H5N1-Virus infizierten Katze für Deutschland nicht erhöht. Eine Ansteckung von Menschen durch infizierte Katzen wurde bisher nicht nachgewiesen, teilt das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit (FLI) mit. Insgesamt besteht für die Übertragung von H5N1 zwischen Vögeln und Säugetieren eine große Barriere.

Wie kann sich eine Katze mit dem Vogelgrippe-Virus infizieren?

Katzen stecken sich in der Regel nur an, wenn sie mit Influenza infizierte Vögel fressen.

Kann eine kranke Katze Artgenossen anstecken?

Die von infizierten Katzen ausgeschiedenen Virusmengen sind sehr gering. Bei intensivem Kontakt kann sich jedoch die Krankheit auf andere Katzen übertragen. Das sei aber sehr unwahrscheinlich, sagt FLI-Sprecherin Christina Klaus.

Können sich andere Haustiere neben Katzen und Geflügel infizieren?

Gefährdet sind vor allem Fleischfresser und nur dann, wenn sie große Mengen des Erregers aufnehmen. Eine Erkrankung von Hunden ist bis jetzt nicht bekannt. Auch pflanzenfressende Haustiere sind in der Regel nicht gefährdet. Für Wellensittiche und andere Haustiere gilt: Die Tiere müssten Kontakt mit infizierten Wildvögeln gehabt haben, um sich anzustecken.

Dürfen Katzen jetzt noch ins Freie?

Für Gebiete, in denen H5N1-Viren bei Vögeln nachgewiesen wurden, gilt seit Mittwoch Hauspflicht für Katzen. Hunde müssen angeleint werden. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Katzenbesitzern in betroffenen Gebieten zusätzlich, beim Leeren der Katzentoilette Handschuhe zu tragen und anschließend die Hände zu waschen. Außerdem sollte direkter Kontakt mit Schleimhäuten und Exkreten - Kot oder Urin - von Katzen vermieden werden.

Kann es gefährlich sein, ein Haustier zu streicheln?

Die Gefahr einer möglichen Übertragung ist durch Kontakt mit Nasen- und Speichelsekreten deutlich höher als durch Streicheln. Eine theoretische Ansteckung bei einer Katze sei nur bei sehr innigem Kontakt möglich, erklärt FLI-Präsident Thomas Mettenleiter.

Wie soll man reagieren, wenn eine Katze krank wird?

Das FLI empfiehlt Besitzern, deren Tiere in einem von H5N1 betroffenen Gebiet Freilauf hatten, bei Anzeichen einer Erkältung und schwerer Atmung der Katze den Tierarzt aufzusuchen.

Kann man Haustiere gegen die Vogelgrippe impfen lassen?

Derzeit gibt es in Deutschland keinen geeigneten Tierimpfstoff.

© SZ vom 03.03.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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